Geistlicher Abend im Dom in Münster

Theologe Hobelsberger warnt Kirche vor Flucht in „das Alte“

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Zeiten großer Umbrüche verleiten dazu, sich an das Alte zu klammern, sich zurückzuziehen und abzugrenzen, sagt der Theologe Hans Hobelsberger. Warum er das für die Kirche falsch findet.

Vor Selbstbezogenheit und der Flucht in alte Zustände warnt der Theologe Hans Hobelsberger die katholische Kirche. In Zeiten „großer gesellschaftlicher Umbrüche“ gebe es die Versuchung, „Handlungsweisen für heute und morgen im Gestern zu suchen, Identität durch Rückzug und Abgrenzung zu gewinnen“, sagte Hobelsberger in Münster nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle. Das betreffe auch das Christentum und seine Institutionen.

Institutionelle Selbstbezogenheit aber mache krank, betonte der Theologe, der bis Februar 2024 Rektor der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen war, bei einem Geistlichen Abend zur Fastenzeit in Münsters Dom. Der Versuch, „das Alte zu revitalisieren“, bleibe letztlich vergeblich, so Hobelsberger laut Pressestelle.

Auftrag des Konzils

Es gehe „nicht darum, zu schauen, wie das Bisherige gesichert werden kann, sondern, wie sich unter den Bedingungen des Neuen die Verheißung Gottes erfüllt“. Hobelsberger verwies auf den Auftrag, den das Zweite Vatikanische Konzil formulierte: „Das Einlassen auf die jeweiligen Fragen, Herausforderungen, Sinnkonstrukte, Lebenskonzepte und Ausdrucksformen ist die Basis dafür, den kirchlichen Sendungsauftrag zu verstehen und verwirklichen zu können.“

Der Auftrag Gottes führe die Kirche „dorthin, wo es um die entscheidenden Fragen des Lebens geht, wo die existenziellen Fragen und Herausforderungen verhandelt werden“. Dabei würden die Christen getragen vom „Vertrauen, dass Gottes Verheißung nicht trügt“.

Mit Hobelsbergers Vortrag endet die Reihe der Geistlichen Abende in der Fastenzeit im Dom. Am Mittwoch der Karwoche wird dort um 19.30 Uhr traditionell die Düstere Mette gefeiert.

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