Franziskus heute seit elf Jahren im Amt

Erster Auftritt nach „Weiße Flagge“-Aussage: Papst fordert Frieden

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Bei der Generalaudienz am Mittwoch wird Papst Franziskus nicht müde, ein Ende der Kriege in der Welt zu fordern. Zum derzeit am meisten diskutierten Thema äußert er sich aber nicht konkret.

Papst Franziskus hat erneut zum Ende der Kriege in der Welt aufgerufen. Bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz sagte er: „So viele junge Menschen, so viele junge Menschen sterben. Bitten wir den Herrn, dass er uns die Gnade gibt, diesen Irrsinn des Krieges zu überwinden, der immer eine Niederlage ist.“

Zuvor hatte er vor den Pilgern berichtet, dass ihm ein Rosenkranz und ein Evangelienbuch eines an der Front gestorbenen Soldaten übergeben worden sei. „Damit hat er gebetet“, sagte der Papst sichtlich bewegt, ohne auf die nähere Herkunft der Gegenstände einzugehen.

Franziskus, der an diesem Mittwoch seit genau elf Jahren im Amt ist, musste während seiner Grußworte mehrere Male hörbar husten. Die Katechese verlas erneut ein Vatikan-Mitarbeiter, weil der 87-Jährige derzeit Probleme mit dem Sprechen hat. Seit dem 24. Februar leidet er unter einer Grippe und an Infektionen der Atemwege.

Erster öffentlicher Auftritt nach der Interview-Veröffentlichung

Anders als sonst erwähnte Franziskus in seinen Grußworten die Ukraine nicht namentlich. Die Generalaudienz war sein erster öffentlicher Auftritt nach der Veröffentlichung von viel beachteten Interviewauszügen: Darin hatte der Papst der Ukraine Friedensverhandlungen nahegelegt und dabei das Symbol der „weißen Flagge“ aufgegriffen, das ein Journalist in seiner Frage verwendet hatte.

Die Äußerungen stießen vor allem in der Ukraine und in Osteuropa auf Empörung. Mit dem Bild der weißen Flagge rate der Papst der Ukraine zur Kapitulation, hieß es. Kritik an Franziskus gab es auch in Deutschland und weiteren Nato-Staaten; Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg distanzierte sich ebenfalls von den Äußerungen.

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