Theodor Helten aus Martyrologium entfernt

Erzbistum Köln: Als NS-Märtyrer verehrter Priester war Missbrauchstäter

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Er wurde als gläubiger Katholik, der im KZ gestorben ist, verehrt. Doch die Geschichte eines katholischen Priesters aus dem Erzbistum Köln hat eine gravierende Wendung genommen.

Ein als Märtyrer der NS-Zeit verehrter katholischer Priester ist als Missbrauchstäter entlarvt worden. Der früher in Heisterbacherrott nahe Bonn tätige Rektor Theodor Helten wird nicht mehr in dem von der Deutschen Bischofskonferenz herausgegebenen Deutschen Martyrologium des 20. Jahrhunderts geführt, wie das Internetportal domradio.de berichtete.

Die Gestapo hatte Helten 1937 den Angaben zufolge zunächst für 18 Monate in sogenannte „Schutzhaft“ genommen. Nach erneuter Gefangennahme wurde ihm 1939 der Prozess gemacht. Wenige Tage nach seiner Einlieferung in das Konzentrationslager (KZ) Sachsenhausen starb er dort am 18. Mai 1942. Nach dem Krieg wurde er als für seinen Glauben im KZ umgekommener Katholik verehrt.

Verurteilung wegen Missbrauchs Minderjähriger

Das Erzbistum Köln gab zu Monatsbeginn bekannt, dass die Verurteilung 1939 wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger erfolgt sei. Das Landgericht Bonn habe den Fall 1960/62 „in einer demokratischen Zeit unter anderen Umständen“ überprüft. Ein Staatsanwalt habe es als nachvollziehbar bestätigt.

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