Pressesprecher bittet nach acht Monaten um Auflösung des Vertrags

Erzbistum Köln in der Krise: Mediendirektor Hardt geht schon wieder

  • Das krisengeschüttelte Erzbistum Köln verliert erneut seinen Mediendirektor.
  • Nach acht Monaten im Amt hat Christoph Hardt um die Auflösung des Vertrags gebeten.
  • Unter Kardinal Rainer Maria Woelki gab es bislang vier Wechsel auf dieser Position.

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Das krisengeschüttelte Erzbistum Köln verliert erneut seinen Mediendirektor: Christoph Hardt (61) verlässt Ende Februar und damit nach nur acht Monaten die von Kardinal Rainer Maria Woelki geleitete Erzdiözese. Woelki selbst wird am 2. März aus seiner Auszeit zurückkehren.

Wie das Erzbistum am Montag mitteilte, bat Hardt selbst um die Auflösung seines Vertrages. Weihbischof Rolf Steinhäuser, der als Übergangsverwalter Woelki vertritt, bedauerte den Entschluss und dankte Hardt für dessen Engagement „in schwieriger Zeit“.

Hardt hatte als Mediendirektor auch die seit Längerem vakante Aufgabe des Pressesprechers übernommen. Früher schrieb der gelernte Journalist unter anderem für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ und das „Handelsblatt“. Zudem war er Kommunikationsdirektor bei der Siemens AG in München.

Vier Wechsel unter Kardinal Woelki

Auf dem Posten des Mediendirektors gab es bisher vier Wechsel, seit Woelki 2014 Erzbischof von Köln wurde. Zuletzt hatte sich das Erzbistum im Dezember 2020 von Kommunikationsdirektor Markus Günther (56) getrennt, Kirchenkreisen zufolge wegen Unstimmigkeiten zwischen ihm und Woelki.

Im Erzbistum Köln sorgt seit Monaten die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen für eine Vertrauenskrise. Bis Woelki am Aschermittwoch aus seiner mehrmonatigen Auszeit zurückkehren wird, leitet Steinhäuser als Apostolischer Administrator die mitgliederstärkste deutsche Diözese. Franziskus hatte nach einer Untersuchung erklärt, der Kardinal habe „große Fehler“ vor allem in der Kommunikation gemacht, aber keine Verbrechen vertuschen wollen.

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