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Das Ordensgymnasium der Dominikaner in Vechta hat den Zuschlag für ein Projekt im Rahmen des EU-Förderprogramms „Erasmus+“ erhalten. Das Kolleg St.-Thomas ist diesmal die einzige Schule unter den 2021 in dieser Kategorie ausgewählten Einrichtungen, zu denen viele Universitäten gehören. Für das gesamte Projekt, das insbesondere Austauschprogramme für Schüler vorsieht, stehen den Schulen rund 218.000 Euro zur Verfügung.
Nachhaltigkeit war am Kolleg St. Thomas immer schon ein Thema. Seit mehr als zwanzig Jahren gibt es in den Klassenräumen keine Mülleimer mehr. „Wir wollen die Schüler anhalten, Mehrwegverpackungen zu nutzen und Verpackungsmüll zu vermeiden“, erklärt Schulleiter Mark Brockmeyer im Interview mit „Kirche-und-Leben.de“, „auch, um ein Bewusstsein für die Bewahrung der Schöpfung zu schaffen.“
Dieses Thema wird am Ordensgymnasium der Dominikaner in Vechta in den kommenden Jahren noch stärker in den Mittelpunkt rücken. Und auch der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Denn die Schule hat sich erfolgreich um eine Förderung im Rahmen des „Erasmus+“-Programms der EU beworben, 2021 in ihrer Kategorie als einzige Schule neben zahlreichen Universitäten und Lehrerbildungseinrichtungen. „Let’s Save Our Environment and Our Future“, zu Deutsch: „Lasst uns unsere Umwelt und unsere Zukunft retten“ lautet der Titel ihres Projekts.
Sechs europäische Schulen beteiligt
Thomaskolleg-Schulleiter Mark Brockmeyer und Projektkoordinatorin Susanne Lütke Wissing. | Foto: Kolleg St. Thomas
„Für uns ist es eine herausragende Auszeichnung“, sagt Mark Brockmeyer. „Und es ist Ansporn, das Thema an unserer Schule mal unter einem internationalen Blickwinkel zu betrachten. Etwa die Frage: Wie sehen die an dem Projekt beteiligten Schulen aus anderen Ländern das eigentlich?“ Sechs weitere Schulen aus Portugal, Estland, der Türkei, Italien und Malta sind an dem Projekt beteiligt. Beim Thomas-Kolleg liegt die Koordination der auf 32 Monate angelegten Zusammenarbeit, für die allen Schulen gemeinsam rund 218.000 Euro zur Verfügung stehen.
Bis Juli 2024 soll es im Rahmen von Fahrten und Austauschangeboten zum Beispiel darum gehen, miteinander über Wege nachzudenken, wie der „ökologische Fußabdruck“ der Schulen verringert werden kann. Das können konkrete Schritte sein wie der, mit dem das Kolleg versucht, mehr Schülerinnen und Schüler für die Mittagsverpflegung in der Mensa zu gewinnen.
Mark Brockmeyer: Bewusstsein zu schaffen, bleibt Herausforderung
Schulhof des Ordensgymnasiums St.-Thomas-Kolleg. | Foto: Michael Rottmann
Mark Brockmeyer: „Am Abfall haben wir gesehen, wie viele sich mittags Essen aus der Stadt holen oder bringen lassen.“ Unter anderem, weil ein vegetarisches Angebot fehlte. „Das haben wir jetzt“, sagt der Schulleiter. „Damit haben wir das Problem zwar nicht ein für alle Mal im Griff, aber es ist ein Schritt. Es bleibt eben immer wieder eine neue Herausforderung, das Thema im Bewusstsein zu halten.“
Seine Kollegin Susanne Lütke Wissing, die die Antragstellung koordiniert hat, beschreibt eine weitere Aufgabe: „Am Ende des Projekts soll ein Produkt entstehen. Eine Internetseite und Lehrmaterial in den Sprachen der beteiligten Schulen, das auch von anderen Schulen benutzt werden kann.“ Und auch Anleitungen für Experimente, mit denen die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel Boden- und Wasserproben durchführen können.
Ein erstes gemeinsames Treffen von Lehrkräften soll – abhängig von der Pandemie – möglicherweise noch im Frühjahr in der Türkei stattfinden. Als Grundlage für das, was eigentlich „Erasmus+“ ausmacht: Begegnungen von Schülerinnen und Schülern.
Stichwort: Erasmus+
Europaweite Zusammenarbeit in allen Bildungsbereichen – sie zu fördern, ist ein wichtiges Anliegen der Europäischen Union. Ein Mittel ist das EU-Programm Erasmus+ für Bildung, Jugend und Sport. Zwischen 2021 und 2027 steht dazu ein Budget von rund 26 Milliarden Euro zur Verfügung. Erasmus+ soll lebenslanges Lernen fördern, nachhaltiges Wachstum ermöglichen, sozialen Zusammenhalt und die europäische Identität stärken sowie Innovationen vorantreiben. Im Zentrum des Programms stehen dabei die Themen Inklusion und Diversität, Digitalisierung, politische Bildung und Nachhaltigkeit, die eng miteinander verbunden sind. Informationen unter: erasmusplus.de.