Bischöfe richten gemeinsamen Sicherungs-Topf ein

Falls Zahlungsunfähigkeit droht: Bistümer beschließen Finanzhilfen

  • Bei finanzieller Schieflage wollen sich die Bistümer in Deutschland künftig gegenseitig stärker absichern.
  • Dafür wird ein bundesweites Sicherungssystem eingerichtet, in das alle Bistümer einzahlen.
  • Aus dem gemeinsamen Topf könnten etwa Darlehen abgesichert werden, falls dem aufnehmenden Bistum die Zahlungsunfähigkeit droht.

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Bei finanzieller Schieflage wollen sich die 27 katholischen Bistümer in Deutschland künftig gegenseitig stärker absichern. Dafür wird ein bundesweites Sicherungssystem eingerichtet, in das alle Bistümer einzahlen, teilt die Deutsche Bischofskonferenz mit.

Aus dem gemeinsamen Topf könnten dann etwa Darlehen, die ein Bistum von einer Bank aufgenommen hat, abgesichert werden für den Fall, dass dem Bistum im Zug von Umstrukturierungsmaßnahmen die Zahlungsunfähigkeit droht. Das Sicherungssystem soll Anfang 2024 in Kraft treten.

Mehr Austausch und Hilfe der Bistums-Verwaltungen

Zusätzlich wollen die Bistümer in einem Partnerschaftssystem den Austausch auf personeller und verwaltungstechnischer Ebene fördern. So können laut Beschluss Dienstleistungen sowie das Controlling gegenseitig übernommen werden. Zudem wird der Strukturbeitrag zur finanziellen Unterstützung zumindest der Ostbistümer Magdeburg und Görlitz - auch "Kirchen-Soli" genannt - befristet bis 2030 fortgesetzt.

Die Einrichtung des Sicherungssystems ist ein einstimmiger Beschluss der Vollversammlung des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) vom 20. Juni. Zu seiner Umsetzung müssen nun die jeweils zuständigen Gremien in den Bistümern zustimmen.

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