Gremium soll im November aber wie geplant tagen

Vier Bischöfe stoppen Finanzierung des Synodalen Ausschusses

  • Vier Bischöfe haben die Finanzierung der Arbeit des Synodalen Ausschusses abgelehnt.
  • Dies ist nach der Sitzung des Ständigen Rats der Deutschen Bischofskonferenz bekannt geworden.
  • Jetzt muss nach einer alternativen Finanzierung gesucht werden.

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Die katholischen Bischöfe in Deutschland sind uneins über die Fortsetzung des Reformprojekts Synodaler Weg. Wie die Bischofskonferenz am Dienstag mitteilte, sprachen sich 4 der 27 Diözesanbischöfe bei der Sitzung des Ständigen Rates in Berlin gegen die weitere Finanzierung des Vorhabens aus.

Damit müssten für den geplanten Synodalen Ausschuss neue Finanzierungsmodelle gesucht werden, hieß es. Die erste Sitzung des Synodalen Ausschusses solle aber, wie vorgesehen, am 10. und 11. November 2023 stattfinden.

Diese Bischöfe lehnen Synodalen Ausschuss ab

Bei den vier Bischöfen handelt es sich um Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln).

Das Ansinnen, jetzt schon einen Synodalen Ausschuss in Deutschland zu organisieren, der dann einen Synodalen Rat einrichten soll, stehe gegen die klare Weisung von Papst Franziskus. „Daher können wir diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt nicht mitgehen“, so die Bischöfe.

Alternatives Finanzierungsmodell gesucht

Im Synodalen Weg hatten Bischöfe und Laien in Deutschland seit Dezember 2019 als Konsequenz aus den Missbrauchsskandalen über Reformen gesprochen. Es ging um mehr Kontrolle bischöflicher Macht, Frauenrechte und einen angemessenen Umgang mit der Vielfalt geschlechtlicher Identitäten. Der Reformprozess soll über einen Zwischenschritt in Gestalt eines Synodalen Ausschusses 2026 in einen dauerhaften Synodalen Rat münden. In diesem Gremium sollen Bischöfe und Laien gemeinsam beraten und entscheiden.

Weil die Mittelvergabe über den VDD einstimmig erfolgen muss, werde nun nach alternativen Finanzierungsmodellen gesucht, erklärte die Deutsche Bischofskonferenz nach einer Sitzung des Ständigen Rates der Bischöfe in Berlin. Die erste Sitzung des Synodalen Ausschusses solle aber wie vorgesehen am 10. und 11. November stattfinden.

Vier Bischöfe wollen auf Weltsynode warten

Die vier Bischöfe, die nicht mitmachen, wollen zunächst die Ergebnisse der Weltsynode im Oktober 2023 und Oktober 2024 im Vatikan abwarten. Die bereits beschlossenen Texte des deutschen Synodalen Weges sollten ins Gespräch mit Rom und in den vom Papst initiierten Synodalen Prozess der Weltkirche eingebracht werden. So sei es auch beim Ad-limina-Besuch der Bischöfe in Rom im November vergangenen Jahres vereinbart worden. Die Einrichtung eines neuen Gremiums sei dabei zu keiner Zeit zur Debatte gestanden.

Das Fazit der vier Bischöfe, die für eine Minderheit der 27 Bistümer in Deutschland stehen: „Es ist nicht unwahrscheinlich, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt mit viel Geld und Aufwand ein weiteres Gremium einrichten würden, dessen Kompetenzen alles andere als klar sind – um am Ende festzustellen, dass wir es so nicht machen können.“

ZdK gibt sich kämpferisch

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, betonte dagegen: „Die heute aus dem Ständigen Rat der Deutschen Bischofskonferenz bekanntgegebene Tatsache, dass vier Bischöfe den weiteren Gang nicht mitfinanzieren möchten, kann uns von Reformen nicht abhalten.“

Update 13.30 Uhr: Artikel wesentlich erweitert, Reaktion ZdK ergänzt. (jdw)

Der Synodale Ausschuss war im Rahmen des Reformprozesses des Synodalen Wegs der deutschen Katholiken beschlossen worden. Es soll einen Synodalen Rat als dauerhaftes Organ gemeinsamer Beratung und Entscheidung von Bischöfen und Laien in Deutschland vorbereiten. Dem Ausschuss gehören die 27 Diözesanbischöfe, 27 Vertreter des ZdK und weitere 20 von der Synodalversammlung gewählte Mitglieder an. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, werden den Synodalen Ausschuss leiten. (KNA)

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