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Der Synodale Ausschuss hat erstmals getagt und wichtige Schritte für den weiteren Weg festgelegt. Die Einrichtung eines Synodalen Rats soll bis 2026 abgeschlossen werden.
Der Synodale Ausschuss, der nach den Versammlungen des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland dessen Arbeit fortführt, hat die Arbeit begonnen: Die Mitglieder beschlossen nach zweitägigen Beratungen in Essen einstimmig eine Satzung und Geschäftsordnung. Auf dieser Grundlage kann das Gremium die Einrichtung eines Synodalen Rats bis März 2026 vorbereiten. Dort wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über die Themen Macht, Rolle der Frauen, Sexualmoral und priesterliche Lebensform fortsetzen.
Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Irme Stetter-Karp, äußerte sich froh, dass der Ausschuss sich „auf eine künftige Entscheidungsfindung mit Zwei-Drittel-Mehrheit aller anwesenden Mitglieder geeinigt hat“. Zudem habe sich der Ausschuss in der Geschäftsordnung darauf verständigt, im Regelfall presseöffentlich zu tagen. Beide Punkte waren im Vorfeld zwischen ZdK und Bischofskonferenz strittig gewesen.
ZdK und Bischöfe müssen der Satzung noch zustimmen
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte: „Der Synodale Ausschuss ist in Fahrt gekommen.“ Die Beschlüsse setzten das Zeichen, „dass wir Synodalität und ihre Voraussetzung – das gegenseitige Vertrauen ineinander – gelernt und praktiziert haben“. Die Tagung in Essen sei geprägt gewesen von ehrlichen Debatten, von Aufeinander-Zu-Gehen und konstruktivem Umgehen mit Änderungsanträgen.
Damit die Satzung in Kraft treten kann, muss sie von den Trägern des Synodalen Wegs – Bischofskonferenz und ZdK – beschlossen werden. Der Laiendachverband stimmt am 24./25. November auf seiner Vollversammlung in Berlin ab, die Bischöfe bei ihrer Frühjahrsvollversammlung vom 19. bis 22. Februar in Augsburg.
BDKJ: Konstruktive Beratungen
Stetter-Karp räumte im Interview ein, das ZdK habe sich im Frühjahr gewünscht, „dass der Tanker katholische Kirche schneller Fahrt aufnimmt. Aber ewig in die Vergangenheit zu schauen, ist jetzt nicht hilfreich. Nach vorn denken, handeln und die Herausforderungen annehmen – darum geht es jetzt.“
Der Vorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), Gregor Podschun, lobte die Essener Beratungen ebenfalls als konstruktiv, auch wenn „zunächst bei Fragen wie zum Beispiel den nötigen Mehrheiten bei Abstimmungen scheinbar sehr konträre Positionen zur Diskussion standen“. Dass allerdings nur die Medien bei künftigen Ausschusssitzungen zugelassen seien und die restliche Öffentlichkeit ausgeschlossen werde, sei bedauerlich.
Was ist der Synodale Ausschuss?
Dem Synodalen Ausschuss gehören nominell die 27 Ortsbischöfe, 27 Vertreter des ZdK und weitere 20 von der Vollversammlung des Synodalen Wegs gewählte Mitglieder an. Die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Rainer Maria Woelki (Köln) hatten ihre Teilnahme am Synodalen Ausschuss nach Angaben von Bätzing grundsätzlich abgesagt.
Stimmen, die sich gegen den Synodalen Ausschuss wenden, verweisen auf den Vatikan, der sich mehrfach gegen die Gründung eines Synodalen Rats als Leitungsgremium von Bischöfen und Laien ausgesprochen hatte. Rom sieht die Gefahr, dass die Autorität der Bischöfe dadurch unzulässig eingeschränkt würde.