Gremium soll unter anderem einen Synodalen Rat vorbereiten

Synodaler Ausschuss tagt erstmals – vier Bischöfe sagen dauerhaft ab

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Der Synodale Ausschuss, der die Arbeit des Synodalen Wegs fortsetzen und einen dauerhaften Synodalen Rat vorbereiten soll, tagt erstmals. Vier Bischöfe sagen ihr Mitwirken grundsätzlich ab.

Als nächster Schritt auf dem Reformweg der katholischen Kirche in Deutschland hat der Synodale Ausschuss seine Arbeit aufgenommen. Zum Auftakt sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in Essen: „Während die Plenarversammlungen des Synodalen Wegs einer Verständigung über inhaltliche Fragen dienten, stehen im Synodalen Ausschuss prozedurale Fragen im Fokus.“

Bei dem zweitägigen Treffen von Bischöfen und Laien sollen Satzung und Geschäftsordnung für den Ausschuss verabschiedet werden. Seine Hauptaufgabe ist die Vorbereitung eines Synodalen Rats bis März 2026. Ziel ist, die Gespräche über die Themen Macht, Rolle der Frau, Sexualmoral und priesterliche Lebensform fortzusetzen.

Bätzing bedauert Fehlen der vier Skeptiker

Bätzing erklärte, die Bischöfe Gregor Maria Hanke (Eichstätt), Stefan Oster (Passau), Rudolf Voderholzer (Regensburg) und Rainer Maria Woelki (Köln) hätten die Teilnahme am Synodalen Ausschuss grundsätzlich abgesagt: „Ich bedaure, dass mit den Absagen wichtige Impulse hier nicht zur Sprache kommen, das macht uns hier ärmer. Aber all das Werben und auch Brücken, die zu schlagen versucht wurden, waren nicht erfolgreich.“

Aufgrund anderer wichtiger Verpflichtungen nehmen diesmal auch die Bischöfe Stephan Burger (Freiburg), Stefan Heße (Hamburg), Bertram Meier (Augsburg) und Heiner Wilmer (Hildesheim) nicht teil. Dem Synodalen Ausschuss gehören nominell die 27 Ortsbischöfe, 27 Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) und weitere 20 von der Vollversammlung des Synodalen Wegs gewählte Mitglieder an.

ZdK-Präsidentin: Kirche braucht synodales Voranschreiten

ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp sagte: „Die Euphorie des Anfangs ist verflogen und wir merken, wie mühsam es ist, die notwendigen strukturellen und habituellen Veränderungen in unserer Kirche zu etablieren.“ Sie könne angesichts der Herausforderungen „nur bedauernd zur Kenntnis nehmen, dass wir in den Augen derer, die die Kirche verlassen, zu langsam sind“.

Zugleich betonte sie: „Kirche braucht ein weiteres synodales Voranschreiten.“ Das hätten auch die Beratungen der Weltsynode im Oktober in Rom überdeutlich gezeigt. Außerdem erinnerte sie an die Ursprünge des Synodalen Wegs – nämlich an die Zusage der Bischöfe gegenüber den Betroffenen sexualisierter Gewalt, konsequent weiter den Weg der Aufarbeitung und Aufklärung zu gehen.

Kritik am Gremium – und an den fehlenden Bischöfen

Der Vatikan hatte sich mehrfach gegen die Gründung eines Synodalen Rats als Leitungsgremium von Bischöfen und Laien ausgesprochen. Er sieht die Gefahr, dass die Autorität der Bischöfe dadurch unzulässig eingeschränkt würde.

Darauf Bezug nehmend bezeichnete die Gruppe „Maria 1.0“ den Synodalen Ausschuss als illegitim. Die Initiative „Wir sind Kirche“ hob dagegen hervor, die Weltsynode habe gezeigt, dass der Synodale Weg in Deutschland kein Sonderweg sei, sondern wichtige Vorarbeit geleistet habe. Die Bischöfe, die sich einer Mitarbeit verweigerten, fügten ihren Bistümern und der katholischen Kirche in Deutschland „einen unabsehbaren Schaden“ zu.

So soll finanziert werden

Hinsichtlich der bislang unklaren Finanzierung des Ausschusses sagte Bätzing, vier Bistümer hätten die Gründung eines Vereins vorbereitet. Darin wollten die 23 Bistümer, die Geld für den Ausschuss bereitstellen wollen, ihre Mittel bündeln.

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