Münsteraner Theologe über Nein des Ständigen Rats zum Synodalen Ausschuss

ZdK-Vize Söding: Verkantung der Bischöfe zeigt Dringlichkeit von Reformen

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Mit dem Nein der Bischöfe von Köln, Regensburg, Eichstätt und Passau zur Finanzierung ist der beschlossene Synodale Ausschuss in weite Ferne gerückt. Er habe das befürchtet, sagt Thomas Söding, Vize-Präsident des Synodalen Wegs und des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK), im Interview mit "Kirche-und-Leben.de". Es zeige aber, wie dringlich Reformen auch darüber sind, wer über die Verwendung von Kirchensteuermitteln entscheidet.

Herr Professor Söding, war’s das mit dem Synodalen Rat?

Der Synodale Rat im Bistum und auf Bundesebene wird kommen. Wie er heißt, ist nicht wichtig. Aber wichtig ist, dass gemeinsam beraten und entschieden wird. Das Nein von vier Bischöfen hat das Ja von 23 anderen nur unterstrichen. Das ZdK steht ohnedies fest zum Beschluss. 

Sie sind auch Vize-Präsident des Synodalen Wegs. Was überwiegt bei Ihnen: Wut, Enttäuschung oder Ernüchterung?

Ich lasse bischöfliche Abstimmungen nicht so sehr in meiner Herz dringen. Ich habe befürchtet, dass es so kommen wird. Es wird eine Alternative geben. Am Ende gewinnen diejenigen, die sich für moderate Reformen einsetzen. 

Über 90 Prozent der Synodalversammlung wollten den Synodalen Rat - auch bei den Bischöfen. Wollte man da nicht sehen, dass das Projekt am Geld scheitern könnte?

Das Projekt wird nicht am Geld scheitern. Dass die Bischöfe verkantet sind, zeigt, wie dringlich Reformen sind. Alles, was mit Finanzen zu tun hat, gehört ganz nach vorn. In den Bistümern und Pfarreien ist es schon so. Die Bundesebene muss jetzt nachziehen. So wie bislang, geht es nicht weiter. Es sind unsere Kirchensteuermittel. Warum sollen nur Bischöfe darüber entscheiden? Ich verstehe das nicht und setze mich für eine Änderung ein. 

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