Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Kathoiliken

ZdK-Chefin: Alle Bistümer müssen Reformen des Synodalen Wegs umsetzen

  • Mit deutlichen Worten hat Präsidentin Irme Stetter-Karp die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) eröffnet.
  • Sie griff die Kritiker des Synodalen Wegs an und zweifelte am Aufarbeitungswillen von Bischöfen.
  • Einige Bischöfe sähen bis heute keine Notwendigkeit einer Missbrauchsstudie in ihrem Bereich.

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Das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) hat seine zweitägige Vollversammlung in München begonnen. ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp äußerte sich in ihrem Bericht "wütend" über die jüngsten Reaktionen einiger Bischöfe und Kurienkardinäle auf Beschlüsse des deutschen Reformdialogs Synodaler Weg, etwa die Absage aus Rom an eine Taufvollmacht für Laien: "Wir erleben eine Kirche, in der Männer ihre Macht zementieren."

"Als absolutistisches Machtsystem muss diese Kirche ein Ende finden", sagte sie. "Es braucht eine tiefgreifende Transformation im besten synodalen Sinn." Der "Wind des Wandels" müsse "bis in die letzten Winkel dieses verkrusteten Systems hineinwehen".

ZdK gegen künftige Sperrminorität der Bischöfe

Die ZdK-Präsidentin betonte, sie bestehe darauf, dass die Beschlüsse des Synodalen Wegs in allen deutschen Diözesen umgesetzt würden. Sie setze darauf, dass der zu gemeinsamen Beratungen und Entscheidungen von Bischöfen und Laien initiierte Synodale Ausschuss im November wie geplant seine Arbeit aufnehme.

Das ZdK-Präsidium machte deutlich, in einem künftigen gemeinsamen Gremium mit der Deutschen Bischofskonferenz müssten einige Regeln geändert werden. Eine Kopplung von Entscheidungen an eine Zweidrittel-Mehrheit der Bischöfe werde man nicht mehr akzeptieren, sagte Stetter-Karp. Das sei eine "schmerzliche Lernerfahrung" aus dem Synodalen Weg.

"Synodaler Weg war Initiative der Bischöfe"

Eine Minderheit der deutschen Bischöfen habe in den vergangenen Monaten zum Ausdruck gebracht, "dass sie grundsätzliche Legitimationsfragen an den eingeschlagenen Weg" stelle. Die ZdK-Präsidentin wertete dies als "Zeichen der Schwäche" in der Bischofskonferenz. Stetter-Karp erinnerte daran, dass der Synodale Weg nicht auf eine Initiative des ZdK, sondern der Bischofskonferenz zurückgehe.

Kritisch äußerte sich Stetter-Karp zum Stand der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in den deutschen Bistümern. "Es wirkt wie Hohn, dass einige Bischöfe bis heute keine Notwendigkeit einer Hellfeldstudie in ihrem Verantwortungsbereich sehen."

Zweifel am Aufarbeitungswillen einiger Bischöfe

Auch fehle bisher der Rückhalt für eine bundesweite Dunkelfeldstudie, wie sie der Leiter der sogenannten MHG-Missbrauchsstudie für die katholische Kirche, Harald Dreßing, mehrfach gefordert habe. Das lasse an einem flächendeckenden Aufklärungswillen zweifeln.

Update 14.45 Uhr: Vierter und fünfter Absatz

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