ZdK diplomatisch: Gespräche sind für synodale Kirche unverzichtbar

Bischöfe sprechen im Vatikan über Synodalen Weg - ohne Laienvertretung

  • Deutsche Bischöfe haben in Rom mit hochrangigen Vertretern des Vatikans über den Synodalen Weg gesprochen.
  • Über Inhalte oder Ergebnisse wurde nichts bekannt.
  • Vertreter des ZdK aus dem Präsidium des Synodalen Wegs nahmen an den Gesprächen erneut nicht teil.

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Der Vatikan und die Deutsche Bischofskonferenz haben ihren Dialog zum deutschen Synodalen Weg fortgesetzt. Das gaben beide Seiten am Mittwochabend in einem gemeinsamen Kommuniqué überraschend bekannt.

Bei dem Treffen im Vatikan sei es um theologische Themen und um Fragen der Disziplin gegangen, die "insbesondere beim Synodalen Weg zutage getreten sind". Die Begegnung sei "in einer positiven und konstruktiven Atmosphäre" verlaufen. Weitere Treffen würden folgen. Das Treffen war vorab geheim gehalten worden.

Erhebliche Differenzen

Zuletzt hatten Spitzenvertreter der römischen Kurie und Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz im vergangenen November in Rom miteinander über grundsätzliche theologische Fragen gesprochen. Damals waren erhebliche Differenzen deutlich geworden. Eine Fortsetzung des Dialogs sei damals vereinbart worden, hieß es nun in der Mitteilung.

An dem Treffen nahmen seitens des Heiligen Stuhls die Leiter der Glaubensbehörde und der Bischofsbehörde, Kardinal Luis Ladaria und Erzbischof Robert Prevost, der Leiter der Ökumenebehörde, Kardinal Kurt Koch, und Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin teil. Weitere Teilnehmer waren die Erzbischöfe Filippo Iannone, der im Vatikan für die Auslegung von Gesetzestexten zuständig ist, und Vittorio Viola, Sekretär des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung.

Von Seiten der Deutschen Bischofskonferenz nahmen der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing, sowie die Bischöfe Stephan Ackermann, Michael Gerber, Bertram Meier und Franz-Josef Overbeck teil. Diese leiten in der Bischofskonferenz die Kommissionen für Liturgie, Geistliche Berufe, Weltkirche und Glauben. Ferner waren DBK-Generalsekretärin Beate Gilles und Pressesprecher Matthias Kopp anwesend.

ZdK erneut nicht dabei

Vertreterinnen oder Vertreter des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), etwa aus dem Präsidium des Synodalen Wegs, nahmen demnach erneut nicht an dem Gespräch teil. Erst im Mai hatten sich Bischof Bätzing und ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp in einem gemeinsam Brief an Rom mit der Bitte gewandt, die Ergebnisse des Synodalen Wegs vorstellen zu können. Eine Antwort des Vatikans darauf ist bis heute nicht bekannt.

Stetter-Karp ist im Unterschied zu ZdK-Vize-Präsident Thomas Söding auch nicht in die Weltsynode berufen worden, die im Herbst im Vatikan tagt. Das Frauen-Forum des Synodalen Wegs hatte gegen diese Nicht-Berufung protestiert, weitere Teilnehmende des Synodalen Wegs schlossen sich an.

ZdK hält sich bedeckt

Das ZdK hält sich bei einer Bewertung beider Vorgänge bedeckt und reagiert diplomatisch. Pressesprecherin Britta Baas antwortete auf entsprechende Fragen von "Kirche-und-Leben.de" lediglich, offenbar werde der beim Ad-Limina-Besuch der deutschen Bischöfe in Rom im November 2022 begonnene Dialog nun fortgesetzt: "Gespräche sind unverzichtbar, um dem Anspruch, synodale Kirche zu sein, gerecht zu werden."

Baas erklärte in ihrer schriftlichen Antwort, das ZdK gehe davon aus, "dass die Delegation der Deutschen Bischofskonferenz deutlich machen konnte, wie sehr der Synodale Weg, der in Deutschland beschritten wurde, auf die Zukunft der Kirche ausgerichtet ist – und wie zielführend die Zusammenarbeit von Bischöfen und Vertreter*innen der katholischen Zivilgesellschaft ist".

UPDATE: Reaktion des ZdK (27.07.2023, 13:20, mn)

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