Limburger Bischof folgt bei Bischofkonferenz auf Kardinal Marx – Reaktionen

Freude über Bätzings Wahl – Genn: Er kann integrieren

Die Wahl des Limburger Bischofs Georg Bätzing zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz löst positive Reaktionen aus. Münsters Bischof Felix Genn charakterisierte Bätzing als jemanden, der integrieren könne.

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Die Wahl des Limburger Bischofs Georg Bätzing zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz löst positive Reaktionen aus. Münsters Bischof Felix Genn charakterisierte Bätzing als jemanden, der „integrieren, inspirieren und moderieren kann“. Das sei derzeit besonders wichtig mit Blick auf die Glaubwürdigkeitskrise der Kirche und den begonnenen Synodalen Weg, so Genn in einer Erklärung.

Bätzing, der ebenso wie Genn aus dem Bistum Trier stammt, sei als Mensch bescheiden geblieben, ergänzte Münsters Bischof. Er wünschte dem neuen Konferenz-Vorsitzenden, dass er seine innere Ruhe bewahre und sich weder von den Herausforderungen noch den Erwartungen treiben lasse.

 

Steinmeier: Wichtige Verbindung zwischen Kirche und Gesellschaft

 

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schrieb an Bätzing, als Vorsitzender der Bischofskonferenz übernehme er „eine zentrale Aufgabe und große Verantwortung an der Spitze der katholischen Kirche in Deutschland“. Der Vorsitzende schaffe „wichtige Verbindungen zwischen Kirche, Staat und Gesellschaft“.

 

Sternberg: Gutes Zeichen für Synodalen Weg

 

Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, erklärte, er habe Bätzing als klugen, nachdenklichen Partner kennengelernt. Im von schweren Erschütterungen gezeichneten Bistum Limburg habe er es in kurzer Zeit zu hohem Ansehen gebracht.

„Ihre Wahl ist für uns auch ein ermutigendes Zeichen, dass die ganz überwältigende Mehrheit der Bischöfe gewillt ist, den Synodalen Weg konsequent und mit Erfolg fortzusetzen, um verlorengegangenes Vertrauen wiederzugewinnen“, so Sternberg in einem Glückwunschschreiben.

 

Evangelische Kirche: Bätzing ist 2021 Gastgeber des ÖKT

 

Die evangelische Kirche erhofft sich von Bätzing ökumenische Impulse. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Heinrich Bedford-Strohm, erklärte, er habe den Limburger Bischof „als ökumenisch höchst aufgeschlossenen und menschlich sehr angenehmen“ Gesprächspartner erlebt.

Bedford-Strohm betonte, er blicke mit besonderer Freude dem „Ökumene-Jahr 2021“ entgegen. Er erhoffe sich Impulse für den ökumenischen Weg der Kirchen vom Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt und Impulse für die weltweite Ökumene von der Vollversammlung des Weltkirchenrats in Karlsruhe. Bätzing ist als Bischof von Limburg einer der Gastgeber des Ökumenischen Kirchentags im Mai 2021.

 

KFD: Fürsprecher für Frauen-Anliegen

 

Der Kirchenbeauftragte der Unions-Bundestagsfraktion, Hermann Gröhe (CDU), erklärte, starke Kirchen seien wichtig für die Gesellschaft. Deshalb wünsche er Bätzing Gottes Segen für die neue Aufgabe.

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) würdigte Bätzing als Reformer und Befürworter des Synodalen Wegs. Für ihn sei die Frauenfrage „elementar für die Zukunft der Kirche“, so die KFD-Vorsitzende Mechthild Heil. „Daher freuen wir uns, mit ihm einen Fürsprecher für unsere Anliegen zu haben und die Diskussion auf Augenhöhe weiterführen zu können.“

 

„Wir sind Kirche“: Bischofskonferenz muss Kirchenvolk einbeziehen

 

Die Initiative „Wir sind Kirche“ erhofft sich von Bätzing Teamarbeit und Dialog. Angesichts eines Reformstaus in der Kirche, des Glaubwürdigkeitsverlusts durch die Vertuschung sexualisierter Gewalt und der hohen Kirchenaustrittszahlen müsse die Bischofskonferenz zu einem neuen partizipativen Selbstverständnis finden, das auch das ZdK und das Kirchenvolk einbeziehe, heißt es.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) erklärte, als Gastgeber der Synodalversammlungen in Frankfurt sei Georg Bätzing „schon jetzt eine starke Stimme in der Kirche in Deutschland“. Der BDKJ freue sich, „jetzt gemeinsam mit ihm für die Zukunft der katholischen Kirche in Deutschland aktiv zu werden“, sagte BDKJ-Bundesvorsitzende Katharina Norpoth.

Update 17 Uhr: Glückwunsch Bundespräsident

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