Weihe des neuen Regionalbischof vor den Sommerferien geplant

Freude über Lohmann: „Das wird funktionieren“

„Ich war schockiert“, erzählt Rolf Lohmann von seiner ersten Reaktion, als er von seiner Ernennung zum Weihbischof erfuhr. Mittlerweile ist der Schock großer Freude gewichen.

Anzeige

Rolf Lohmann strahlt über das ganze Gesicht, als Bischof Felix Genn ihn am Dienstagmittag als neuen Weihbischof des Bistums Münster vorstellt. Anders wird es gewesen sein, als Lohmann am Samstag vor Palmsonntag am Telefon von seiner Ernennung erfahren hat: „Ich war schockiert“, gibt er im Gespräch mit „Kirche-und-Leben.de“ zu. Nach dem Telefonat habe er zuerst das Gnadenbild der Trösterin der Betrübten – direkt vor seiner Haustür in Kevelaer – aufgesucht.

Genn gratulierte Lohmann zu dem Vertrauen, das der Papst in ihn setze. Zugleich dankte er Franziskus für die Entscheidung. Der Papst sei bei allen Ernennungen von Weihbischöfen in den vergangenen Jahren den Dreierlisten gefolgt, die aus dem Bistum Münster an Rom gesandt worden seien.

Sechs Jahre lang war Rolf Lohmann Rektor der Wallfahrt in Kevelaer. So konnte der gebürtige Westfale schon viele Menschen am Niederrhein kennen lernen, wie er sagt. Für ihn selbst sei die Wallfahrt eine „große Leidenschaft“, die bei ihm als Weihbischof weiterhin einen großen Stellenwert haben werde. „Ich selbst bin Pilger auf meinem Weg“, sagt Lohmann.

 

Sühling: Das wird funktionieren

 


Lohmann über seine Ernennung: „Ich war schockiert“ | Video: Michael Bönte, Martin Schmitz

Ein guter Begleiter auf diesem Weg ist Lohmanns bester Freund und Vorgänger im Amt als Weihbischof am Niederrhein, Wilfried Theising, der Anfang des Jahres als Offizial nach Vechta wechselte. Ihn hat Lohmann angerufen, als er von seiner Ernennung erfuhr. „Ich brauche ihm keine Ratschläge mit auf den Weg zu geben“, sagt Theising „Kirche-und-Leben.de“. Lohmann könne die neue Aufgabe mit großer Gelassenheit angehen. „Er wird auf viele offene und freundliche Menschen treffen.“ Die Freundschaft zwischen Theising im Norden und Lohmann im Süden des Bistums werde die Diözese weiter zusammenbringen, sagt Theising mit einem Augenzwinkern.

Auch Stefan Sühling, Kreisdechant in Wesel, ist sich sicher, dass Lohmann als Weihbischof an den Niederrhein passt. „Er ist kein Fremder, ist volksnah, und die Leute kennen ihn aus seiner Zeit in Kevelaer – das wird funktionieren.“ Sühling selbst hat die Erfahrung gemacht, von Münster als Pfarrer nach Wesel zu wechseln. „Auf der rechten Rheinseite klappt das mit der Integration der Westfalen gut – Ähnliches gilt sicher auch für die andere Seite.“

 

Kardinal Marx gratuliert

 

Glückwünsche zu seiner Ernennung erhielt Lohmann auch vom Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, wie die Bischöfliche Pressestelle mitteilte. Er freue sich, „dass ein bodenständiger Pfarrer unsere Arbeit bereichern wird, dem es über die vielen Jahre des pastoralen Wirkens gelungen ist, alle Gernerationen zu erreichen“. Marx und Lohmann sind seit Jahren befreundet.

Einen Termin für die Bischofsweihe und die Einführung von Rolf Lohmann gibt es noch nicht. Bischof Felix Genn sagte aber, man bemühe sich um einen Termin noch vor den Sommerferien in Nordrhein-Westfalen.