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Ihre Kritik an den „Fridays for Future“-Demonstrationen von Schülern für einen besseren Klimaschutz hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bekräftigt. Sie besuchte das Internat Loburg in Ostbevern.
Ihre Kritik an den „Fridays for Future“-Demonstrationen von Schülern für einen besseren Klimaschutz hat Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) bekräftigt: „Ich lehne Schülerstreiks während des Unterrichts ab“, sagte sie vor Schulleitern und Lehrern katholischer Schulen im Internat Loburg in Ostbevern im Kreis Warendorf.
„Das Anliegen der Schüler ist berechtigt. Und es ist auch gut, dass sie auf die Straße gehen. Aber das können sie auch am Samstagmorgen tun“, sagte die aus der Nähe von Tecklenburg stammende Politikerin. Europaweit versammeln sich derzeit unter dem Motto „Fridays for Future“ jeden Freitag Schüler während der Unterrichtszeit, um gegen ausbleibende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu protestieren.
„Wir brauchen Schüler, die gegen den Klimawandel forschen“
Karliczek verwies auch auf das Recht auf Schule: „Dieses Recht ist ein hohes Gut. Damit verbunden ist die Schulpflicht.“ Auch ein unterstützensweres Engagement rechtfertige nicht das Fehlen in der Schule: „Ich weiß, dass ich mit meiner Meinung auch in der Bundesregierung und bei einigen Bildungsministern der Länder anecke.“
Die Bundesministerin konnte sich einen Seitenhieb auf die auch von Lehrern und Politikern unterstützten Demonstrationen nicht verkneifen: „Wir brauchen gute Schüler, die später einmal als Forscher etwas gegen den Klimawandel und für eine bessere Umwelt tun. Auch dafür bildet der Unterricht die Grundlage.“
Ziel des „Digitalpakts Schule“
Im Gespräch mit William Middendorf, Leiter der Hauptabteilung Schule im Bischöflichen Generalvikariat Münster, erläuterte Karliczek den von der Bundesregierung angestoßenen „Digitalpakt Schule“. Durch diesen sollen in den nächsten fünf Jahren fünf Milliarden Euro vom Bund in die digitale Ausstattung der Schulen fließen, obwohl Schulpolitik eigentlich Ländersache ist.
Das Geld solle digitale Bildung flächendeckend an die Schulen bringen. „Die Bundesländer müssen sich zum Beispiel um die Lehrerweiterbildung kümmern“, sagte Karliczek. Der Bund finanziere in erster Linie Infrastruktur und Technik.
Für Länder-Kooperation gegen Lehrermangel
In Verhandlungen mit den Ländern hofft Karliczek auch auf Fortschritte bei der Beseitigung des Lehrermangels. Sie stellte die Frage in den Raum: „Warum können die Bundesländer bei der Besetzung von Lehrerstellen nicht besser zusammenarbeiten?“ Keine gute Entwicklung sei es, wenn die Länder untereinander in Konkurrenz träten und Lehrer aus anderen Bundesländern abwerben würden.