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Arnold Janssen wurde am 5. November 1837 im niederrheinischen Goch, nahe der niederländischen Grenze, geboren. Nach dem Abitur studierte er naturwissenschaftliche und theologische Fächer in Münster und Bonn. 1861 wurde er in Münster zum Priester geweiht.
Direktor des Gebetsapostolats
Zunächst war er als Lehrer in Bocholt tätig. Ab 1866 war er Direktor des Gebetsapostolats des Bistums Münster. 1872 gab er seine Lehrtätigkeit auf, als das von Bismarck verfügte Schulaufsichtsgesetz der katholischen Kirche in Deutschland verbot, Schulen zu betreiben. Von da an widmete er sich ganz dem Missionsgedanken.
Namensbedeutung:
„Arnold“ bedeutet „der wie ein Adler herrscht“ (althochdeutsch).
Am 8. September 1875 gründete Janssen im holländischen Steyl seine „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“, die allgemein unter dem Namen „Steyler Missionare“ bekannt ist. Da in Deutschland der Kulturkampf tobte, wich Janssen mit seiner Neugründung nach Holland aus.
Publizistische Tätigkeit
Arnold Janssen wollte Priester zu Missionaren ausbilden, die den Glauben bei nichtchristlichen Völkern verkünden sollten. Nachdem anfangs finanzielle Probleme die Arbeit erschwerten, fanden sich im Laufe der Jahre immer mehr Mitstreiter. Seit 1877 wurden auch Nicht-Priester aufgenommen.
Im Mai 1879 erreichten die ersten Steyler Missionare Hongkong, um ihre Tätigkeit in der chinesischen Provinz Shantung aufzunehmen.
Mission und soziales Engagement
Als 1889 die ersten Patres nach Argentinien gesandt wurden, begann die Ausbreitung der Missionstätigkeit in großen Umfang. Weitere Missionshäuser wurden in Togo, Neuguinea, Brasilien und Chicago eröffnet. Dabei wurde darauf geachtet, dass zu den jeweiligen Missionstationen auch soziale Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und handwerkliche Ausbildungsstätten gehörten.
Namensableitungen:
Von „Arnold“ lassen sich folgende Namen ableiten: Arndt, Arn, Arnt, Arna, Arnolde, Arnoldine.
1889 und 1896 gründete Janssen die beiden Frauenorden „Dienerinnen des Heiligen Geistes“ (Steyler Missionsschwestern) und „Dienerinnen des Heiligen Geistes von der ewigen Anbetung“ (Steyler Klausurschwestern).
Um seinen Orden finanziell besser abzusichern, gründete Janssen schon frühzeitig eine Druckerei, in der Publikationen wie die Zeitschrift „Stadt Gottes“ und der „Michaelskalender“ entstanden.
Zuckerkrank
Aus gesundheitlichen Gründen zog sich Janssen im November 1908 immer mehr aus der aktiven Tätigkeit im Orden zurück. Durch seine Zuckerkrankheit geschwächt, starb er am 15. Januar 1909 im Alter von 71 Jahren in Steyl.
Papst Paul VI. sprach den Missionsgründer am 19. Oktober 1975 selig. Die Heiligsprechung durch Papst Johannes Paul II. fand am 5. Oktober 2003 in Rom statt. Der Gedenktag des heiligen Arnold Janssen ist der 15. Januar.