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„Backstage – Meine Perspektive auf Greven und den Tod Jesu!“ lautet der Titel eines Fotowettbewerbs für Jugendliche. Es winken Geldpreise für Einzel- und Gruppenbeiträge, alle Bilder werden in der Marienkirche Greven ausgestellt. Pastoralreferent Sven Tönies freut sich auf ungewöhnliche Perspektiven zum Thema Kreuzweg: „Eine Chance, aus unserer katholischen Blase zu kommen.“
Greven als Kulisse für einen Kreuzweg? Wie gehen Jugendliche mit dem Thema Tod und Sterben Jesu um? Die katholische Pfarrgemeinde St. Martinus Greven hat gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde unter dem Motto „Backstage – Meine Perspektive auf Greven und den Tod Jesu!“ einen Fotowettbewerb für Jugendliche von 14 bis 20 Jahren ausgeschrieben.
Die Grevener Idee basiert auf einem Projekt der Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und der Evangelischen Jugend in Deutschland: „Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend 2021 schaut durch die Linse junger Fotografen hinter die Kulissen der Passion Jesu Christi, wie sie bei den Passionsspielen in Oberammergau auf die Bühne gebracht wird“, berichtet Sven Tönies, Pastoralreferent in St. Martinus Greven. Das Netzwerk hat umfangreiche Materialen mit Gebeten und dazu passenden Fotos von den Proben im vergangenen Jahr herausgegeben: „Leider mussten die Aufführungen ja ausfallen, aber das Thema passt zeitlich immer noch, zumal die Passionsspiele historisch im Rahmen einer Pest-Pandemie entstanden sind“, sagt Tönies.
Welches Motiv in Greven kann zum Sterben Jesu passen?
Sven Tönies, Pastoralreferent mit dem Schwerpunkt Schule in Greven. | Foto: privat
Das ökumenische Team für Jugendarbeit in Greven hat diese Idee auf eine lokale Ebene heruntergebrochen: „Wir wollen unsere Jugendlichen hier einladen zu schauen, was könnte in der Stadt, in ihrer Umgebung, zum Sterben und Leben Jesu passen?“. Das könne eine Straßenkreuzung sein, ein besonderer Ort, oder eine Situation, die sonst nicht im Fokus steht. Diese sollen die Jugendlichen fotografieren. Mindestens drei Bilder müssen pro Gruppe oder Einzelperson eingereicht werden.
„Wir haben die Kreuzweg-Stationen mit Ein-Wort-Überschriften versehen“, führt Sven Tönies, der seit 2019 Pastoralreferent mit dem Schwerpunkt Schulen in Greven ist, weiter aus. Die Titel lauten zum Beispiel „Last - Jesus nimmt das Kreuz auf“ oder „Verloren sein - Jesus wird ans Kreuz genagelt“. „Es kann sonst schwierig sein, als Schüler, der sonst nicht viel Bezug zum Kreuzweg hat, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen“, sagt der 31-Jährige, der für acht Schulen in Greven zuständig ist.
Ausstellung mit allen Beiträgen in der Grevener Marienkirche
Alle Beiträge werden vom 14. März bis 2. April 2021 in der Marienkirche Greven ausgestellt, und es winken Geldpreise für die ersten drei Plätze: „In der Hoffnungen, dass es motiviert mitzumachen und sich Mühe zu geben“, sagt Sven Tönies mit einem Schmunzeln durchs Telefon. Der Gewinner erhält 125 Euro, die besten Fotos einer Gruppe 175 Euro. Einige Religionskurse hätten sich bereits angemeldet.
Auch wenn das Passionsthema für Jugendliche fremd erscheint, macht Sven Tönies in seiner Arbeit andere Erfahrungen: „Ich erlebe, dass klassische katholische Themen gar nicht mal so abschreckend wirken. Die Jugendlichen sind eher neugierig, eben weil sie diese Themen so in ihrem Alltag nicht kennen.“ Daher sei er besonders auf die Ergebnisse gespannt: „Es ist für uns eine Chance, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Ich sehe uns Erwachsenen an dieser Stelle als Mitlernende. Wir wechseln in die Perspektive der Jugendlichen und kommen dadurch aus unserer katholischen Blase.“
Die Fotos müssen bis zum 26. Februar mit dem Betreff „Greven Backstage“ unter der Mailadresse toenies(at)bistum-muenster.de eingereicht werden.
Infos zum Jugendkreuzweg des BDKJ: https://jugendkreuzweg-online.de