Bischofskonferenz-Vorsitzender: Keiner will deutsche Nationalkirche

Kardinal Marx weist Vorbehalte gegen „synodalen Weg“ zurück

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat Vorbehalte gegen den von den deutschen Bischöfen beschlossenen „synodalen Weg“ zurückgewiesen. Wer die Umbrüche in der Kirche nicht spüre, habe „sein geistliches Auge nicht justiert“.

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Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat Vorbehalte gegen den von den deutschen Bischöfen beschlossenen „synodalen Weg“ zurückgewiesen. Man könne aus dem jüngsten Brief von Papst Franziskus an die deutschen Katholiken vieles herauslesen, aber eines nicht: ängstlich zu sein und diesen Prozess nicht zu beginnen, sagte Marx beim Jahresempfang des Erzbistums München und Freising. Es gehe darum, dass sich „ein pilgerndes Volk auf den Weg macht und Gottes Möglichkeiten auslotet, die größer sind als das, was wir uns zurechtgelegt haben“.

 

Marx: Kirche steht vor Epochenwandel

 

Marx sagte, niemand habe vor, im nächsten Jahr eine deutsche Nationalkirche aufzumachen. Kontroverse Diskussionen seien notwendig, auch Abstimmungen, die aber nicht die einen zu Gewinnern und die anderen zu Verlierern machen sollten. Die geforderte Einmütigkeit sei mit knappen Mehrheiten nicht zu erreichen. Statt 51 Prozent gelte es eher, einen Zustimmungsanteil von drei Viertel der Beteiligten anzustreben.

Die Kirche stehe vor einem Epochenwandel, zeigte sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz überzeugt. Wer das nicht spüre, habe „sein geistliches Auge nicht justiert“. Zwar seien die Umrisse dessen, was entstehe, noch nicht ganz klar. Aber: „Was nicht zum Evangelium passt, wird keinen Bestand haben“, betonte Marx. Dies habe er vor wenigen Tagen auch Papst Franziskus gesagt.

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