Kooperation begonnen - Prozess soll zehn Jahre dauern

Katholische Hilfswerke Misereor und Renovabis prüfen Fusion

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Die katholischen Hilfswerke Misereor und Renovabis rücken enger zusammen und haben eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Am Ende eines zehnjährigen Prozesses könne eine Zusammenführung unter einer Leitung stehen. Die Marken Misereor und Renovabis sollen eigenständig, die Standorte Aachen und Freising erhalten bleiben.

Die beiden katholischen Hilfswerke Misereor und Renovabis rücken enger zusammen. In einer gemeinsamen Mitteilung ist von einer Kooperationsvereinbarung die Rede. Am Ende eines zehnjährigen Prozesses könne eine Zusammenführung unter einer Leitung stehen. Die Marken Misereor und Renovabis sollen eigenständig bleiben, auch die Standorte Aachen und Freising sowie die unterschiedlichen Aufträge der Werke dauerhaft erhalten werden.

Die Belegschaften beider Häuser seien Ende März über die Entscheidung informiert worden, erklärten Sprecher auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Initiative gehe von den Geschäftsführungen beider Werke aus.

Gründe der Zusammenarbeit

Ziel sei die Entwicklung einer "guten Form verbindlicher Zusammenarbeit". Der Prozess sei angesichts steigender Kirchenaustrittszahlen, sinkender Kirchensteuereinnahmen und nachlassenden Engagements in Pfarreien für die Eine-Welt-Arbeit umso wichtiger.

Misereor, gegründet 1958, betreibt Entwicklungszusammenarbeit mit Partnern in 90 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Ozeanien. Renovabis, gerade 30 Jahre alt geworden, ist als Osteuropa-Hilfswerk in 29 Ländern aktiv.

Misereor ist erheblich größer

Die Größenunterschiede der Werke sind beträchtlich. Misereor beschäftigt rund 370 Menschen, Renovabis etwa ein Siebtel davon. Auch die Einnahmen bewegen sich in dieser Relation, 2021 waren es bei Misereor 247 Millionen Euro, bei Renovabis 34,8 Millionen Euro. Bei den geförderten Projekten ist es ähnlich.

Die Einnahmen beider Hilfsorganisationen setzen sich unterschiedlich zusammen. Misereor kann jedes Jahr einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag aus dem Haushalt des Bundesentwicklungsministeriums einsetzen, bei Renovabis sind es nur wenige Millionen Euro. Dafür erhält Renovabis fast doppelt so viele Kirchensteuermittel wie Misereor.

Weitere Hilfswerke in Deutschland

Fast die Hälfte der von Renovabis geförderten Projekte hat einen kirchlichen oder Seelsorge-Bezug. Für solche Zwecke können keine Staatsgelder verwendet werden.

Außer Misereor und Renovabis gibt es in Deutschland noch weitere katholische weltkirchliche Hilfswerke: Adveniat, Missio mit Standorten in Aachen und München, "Caritas international" und das Kindermissionswerk "Die Sternsinger". Auch das Bonifatiuswerk der Katholiken engagiert sich über Deutschland hinaus in mehreren nord- und osteuropäischen Ländern.

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