Im Oldenburger Land nehmen „Prozessgruppen“ Arbeit auf

„Kick-Off“ für Pastorale Räume - Auftakt in Vechta macht Gemeinden Mut

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Mit sechs Veranstaltungen leitet der Offizialatsbezirk Oldenburg die nächste Phase der Seelsorge-Neustrukturierung ein. Jetzt sind „Prozessgruppen“ an der Reihe.

„Ich würde mich freuen, wenn es uns gelingt, alle Gemeinden mitzunehmen. Damit sie das Gefühl haben: Da passiert etwas.“ Der Applaus auf Christian Hoges Statement zeigte, dass der Visbeker Pastoralreferent mit seinem Wunsch für die Zukunft des neu gegründeten Pastoralen Raums Vechta nicht allein steht.

Ähnlich wie Mechthild Kenkel, Kita-Leiterin aus Vechta, die erklärte, warum es ihr wichtig ist, Neues auszuprobieren. Oder Lehrer Hubert Nerkamp aus Schneiderkrug, dem es darauf ankommt, zu schauen: „Was können wir künftig in den Pfarreien vor Ort machen? Was können wir feiern? Und was können Gemeinden im Pastoralen Raum besser zusammen machen?“

Pastoralreferent stellt klar: „Müssen kooperieren“

Daniel Richter zog seine Erfahrungen bei der Freiwilligen Feuerwehr heran. „Vor Ort können wir zwar Vieles schaffen“, sagte der Pastoralreferent der St.-Mariä-Himmelfahrt-Pfarrei Vechta, „aber wenn die Probleme zu groß werden, dann müssen wir kooperieren.“

Alle vier gehören zur derzeit zehnköpfigen „Prozessgruppe“, die in den kommenden beiden Jahren die ersten Grundlagen für die Seelsorge im neu gegründeten Pastoralen Raum Vechta erarbeiten soll. Bei einer „Kick-Off“ genannten Veranstaltung auf dem BDKJ-Jugendhof in Vechta stellten sie sich am Mittwoch (7. März) rund 100 Teilnehmern aus den Pfarreien vor. Es war die vierte von sechs solcher Veranstaltungen im Offizialatsbezirk Oldenburg.

Gute Entwicklung im Oldenburger Land

Weihbischof Wilfried Theising führte seinen Zuhörern dabei noch einmal die Gründe für die Notwendigkeit einer Veränderung der Seelsorgestrukturen vor Augen, etwa den beschleunigten Wandel der Kirche. „Er ist eine Realität, der wir uns stellen müssen.“

In dem Konzept der neuen Pastoralen Räume mit weiter selbstständigen Pfarreien setze man darauf, alle mitzunehmen. Er sei sehr froh, dass alle Gemeinden im Offizialatsbezirk Oldenburg ihre Bereitschaft dazu erklärt hätten, diesen Weg mitzugehen. „Weil sie gesagt haben: Wir können unsere Identität bewahren und voneinander profitieren. Das ist eine gute Entwicklung“, sagte der Weihbischof.

Signal für Übergabe

Markus Wonka, Leiter der Abteilung Seelsorge im Offizialat in Vechta, bezeichnete die Kick-Off-Treffen als Signal für eine Art „Übergabe“ nach einer Zeit des „Übergangs“. Nachdem man in den vergangenen drei Jahren intensiv über Zahlen und Entwicklungen diskutiert, Herausforderungen benannt und die Räume festgelegt habe, gelte es nun, das Ganze inhaltlich vor Ort mit Leben zu füllen.

Für die Verwaltung sei dies mit den neuen Kirchengemeindeverbänden bereits auf den Weg gebracht. Jetzt hätten die aus Delegierten der Pfarreien gebildeten Prozessgruppen zwei Jahre Zeit, um auch für die Seelsorge erste konkrete Schritte zu entwickeln.

Transparenz erwünscht

Die Prozessgruppe für den Pastoralen Raum Vechta hat sich bereits zu einer konstituierenden Sitzung getroffen. Am 13. April werde es mit dem nächsten Arbeitstreffen weitergehen, kündigte Prozessleiter Pfarrer Hermann Josef Lücker aus Visbek an. „Und wir werden anschließend sofort kommunizieren, was wir machen.“ Wie sich in der Diskussion mit Teilnehmern zeigte, kommt es einigen insbesondere auf diese Transparenz an.

„Mir fehlt noch eine konkrete Antwort darauf, an wen ich mich wenden kann, wenn ich konkrete weitere Schritte gehen möchte. Wo ist in unserem Pastoralen Raum die Anlaufstelle dafür?“ Diese Frage einer Teilnehmerin beantwortete Günter Eilers, der das Gesamtprojekt Pastorale Räume im Auftrag des Offizialats für drei Jahre begleitet: „Das ist jetzt die Herausforderung: dass jetzt jede Prozessgruppe für ihre Gemeinden dazu einen Weg sucht.“ Mit eigenen Antworten, die zu ihrem Pastoralen Raum passen. „Vom passenden Firmkonzept bis zur Versorgung mit Priestern. Da sind die Prozessgruppen verpflichtet, konkret zu werden.“

Kick-Off-Veranstaltungen zu Pastoralen Räumen
Zu insgesamt sechs „Kick-Off“-Treffen in den Pastoralen Räumen hat das Bischöflich Münstersche Offizialat (BMO) in diesen Wochen eingeladen. In Essen, Oldenburg, Damme, Vechta, Varel und Bösel. Dabei stellt sich jeweils auch die „Fachstelle für Pastorale Bildung und Begleitung“ vor, die Ehrenamtliche auf die Mitarbeit vorbereiten oder sie dabei stärken soll.

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