Kabarettistin kritisiert Rolle der Frau in der katholischen Kirche

Kirchen-Video von Kebekus: Geteilte Reaktionen bei Frauen

Mit ihrem kirchenkritischen Video stößt die Kabarettistin Carolin Kebekus bei katholischen Frauen auf ein geteiltes Echo. Der Katholische Deutsche Frauenbund fand einen wahren Kern. Die konservative Gruppe Maria 1.0 empörte sich.

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Mit ihrem kirchenkritischen Video stößt die Kabarettistin Carolin Kebekus bei katholischen Frauen auf ein geteiltes Echo. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) befand, die Satire enthalte einen wahren Kern. Die Reform-Initiative Maria 2.0 erklärte, Kebekus habe „viele Fakten aufgezählt und richtige Fragen gestellt“. Die Gruppe Maria 1.0 empörte sich.

KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth sagte, die katholische Kirche sei nur glaubwürdig und zukunftsfähig, wenn sie Frauen deutlich stärker als bisher in Strukturen und Veränderungsprozesse einbeziehe. Hier sei Kebekus zuzustimmen: „Wer Frauen halten und sie beteiligen will, muss ihre Fähigkeiten und ihr Engagement wertschätzen.“

 

Maria 2.0: „Erst gemeinsam lachen – dann nachdenken“

 

Eine Sprecherin von Maria 2.0 kommentierte, Kirche solle „sich freuen, so lebhaft ins Gespräch gebracht zu werden. Merke: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Und nach gemeinsamen Lachen kann man sich am Kopf kratzen – und nachdenken.“

Dagegen sagte die Gründerin der Gruppe Maria 1.0, Johanna Stöhr, das Video offenbare das katholische Grundproblem in Deutschland: „Wie kann man für Frauen ein heiliges Amt einfordern wollen, während man gleichzeitig zeigt, dass einem nichts heilig ist?“

 

Maria 1.0: „Frauenweihe-Debatte spätestens jetzt beenden“

 

Unter dem Deckmantel künstlerischer Freiheit und mit Unterstützung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks werde der Glaube beleidigt und „übelste Hetze gegen die Kirche“ betrieben, so Stöhr. „Man darf sich fragen, ob so etwas auch gegen andere Religionen in Deutschland ohne politische Massenentrüstung möglich wäre.“

Spätestens jetzt müsse die Bischofskonferenz der Frauenweihe eine unmissverständliche Absage erteilen, „wie es bereits vom heiligen Johannes Paul II. klargestellt wurde“. Maria 1.0 wurde als Reaktion auf die Protestbewegung Maria 2.0 gegründet.

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