Kritik an schleppender Aufarbeitung in katholischer Kirche

Kabarettistin Kebekus: Absurd, wie Kirche Missbrauchs-Täter schützt

  • Die Kabarettistin Carolin Kebekus kritisiert die Missbrauchs-Aufarbeitung der katholischen Kirche.
  • Es sei "absurd, wie die Täter geschützt werden".
  • Kebekus kritisiert zudem, dass die Kirche nicht auf steigende Austrittszahlen reagiere.

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Die Kabarettistin Carolin Kebekus kritisiert die Missbrauchs-Aufarbeitung der katholischen Kirche. "Das ist so ein riesiger Eisberg voller Scheiße", sagt sie im "Talk mit K" des "Kölner Stadt-Anzeigers". Es sei "absurd, wie die Täter geschützt werden". Kebekus hatte sich bereits mehrfach kritisch gegenüber der Kirche geäußert.

Aufklärung sei eine "Investition in die Zukunft", so die Kabarettistin. "Wir wollen doch keine Gesellschaft, die sagt: Kindesmissbrauch, komm, in der Kirche ist das was anderes. Nein, ist es nicht." Auch bemängelt sie mit Blick auf das im März vorgestellte Missbrauchsgutachten des Erzbistums Köln fehlende Empörung in der Gesellschaft.

 

Kebekus: Den Männerbünden sind Austritte offenbar egal

 

Kebekus kritisiert zudem, dass die Kirche nicht auf steigende Austrittszahlen reagiere. "In der Kirche scheint das keine Wirkung zu haben bei diesen Männerbünden mit ihren überhöhten Ämtern." Diese seien "so unantastbar, dass sie sich nicht wirklich damit beschäftigen". Das Amtsgericht Köln verzeichnet für die ersten fünf Monate 2021 fast so viele Termine für Kirchenaustritte wie im ganzen Jahr 2020.

Das Erzbistum Köln ringt um die Aufarbeitung früherer Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche. Dabei geht es auch darum, Verantwortliche zu benennen, die Täter geschützt und Verbrechen vertuscht haben. Ein erstes Aufarbeitungs-Gutachten hatte Kardinal Rainer Maria Woelki nicht veröffentlichen lassen, weil er es für fehlerhaft und nicht rechtssicher hält.

In einem zweiten Gutachten, das im März veröffentlich wurde, weisen Juristen um den Strafrechtler Björn Gercke hohen Amtsträgern im Erzbistum Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchsfällen nach. Woelki selbst wird durch den Gercke-Report entlastet.

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