Klostergebäude wird zur Pflege-Akademie

Oblaten-Missionare verkaufen ihre Liegenschaften in Borken-Burlo

  • Die Ordensgemeinschaft der Oblaten hat ihre Immobilien in Borken-Burlo veräußert.
  • Ein Investor will dort mit einem zweistelligen Millionenbetrag eine Pflege-Akademie, eine Kurzzeitpflege und Seniorenwohnungen errichten.
  • Die Oblaten-Missionare bleiben weiterhin in Burlo wohnen.

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Die Oblaten-Missionare haben sich von ihrem Klostergebäude und den angrenzenden Liegenschaften in Borken-Burlo getrennt. Vor wenigen Tagen seien die entsprechenden Verträge mit einem Investor unterzeichnet worden, teilte die Ordensgemeinschaft auf Anfrage von Kirche-und-Leben.de mit.

Der Käufer möchte im ehemaligen Kloster eine Pflege-Akademie errichten. Im bisherigen Tagungshaus wird eine Kurzzeitpflege entstehen. In den ehemaligen landwirtschaftlichen Gebäuden sollen Seniorenwohngruppen Platz finden. Investiert werden soll ein zweistelliger Millionenbetrag.

Standort Burlo mit Zukunft

Die Mitglieder des Konvents werden weiterhin auf dem Klostergelände wohnen und beziehen Räume im sogenannten Musikhaus. „Als Mitteleuropäische Provinz der Oblaten sind wir sehr froh, dass die Zukunft unserer Niederlassung Mariengarden in Burlo nun gesichert ist“, sagt Pater Felix Rehbock.

Er ist Provinzial der Gemeinschaft für Klöster und Mitbrüder in Deutschland, Tschechien und Österreich und hat selbst einige Jahre in Burlo als Schul- und Jugendseelsorger am benachbarten Ordens-Gymnasium Mariengarden gewirkt. „Über Jahre hat die Ordensgemeinschaft nach Wegen gesucht, den Standort Mariengarden zukunftsfähig zu machen. Dies ist uns gelungen“, sagt Pater Rehbock.

Stadt Borken kaufte Schulgebäude

Die Stadt Borken hatte bereits vor einigen Monaten die schulischen Gebäude übernommen und ist in die Trägerfinanzierung eingestiegen. Das Gymnasium Mariengarden bleibt aber weiterhin in Trägerschaft der Oblaten-Missionare.

Über die Perspektive der Schule mit seinen 800 Schülerinnen und Schüler sagt der Provinzial: „Wir Oblaten bleiben weiterhin Träger des Gymnasiums und sind damit auch in Zukunft für die Ausrichtung der Schule verantwortlich. Für die Schülerinnen und Schüler, das Kollegium und die Schulverwaltung werden sich deshalb keine Änderungen ergeben. Wir werden auch weiterhin vor Ort bleiben und im Unterricht und in der Schulseelsorge tätig sein können.“

Das momentan von Geflüchteten aus der Ukraine bewohnte ehemalige Tagungshaus wird so lange für diesen Zweck genutzt, wie Bedarf besteht. Mariengarden bleibe so nicht nur als Schulstandort und Kloster erhalten, „es wird zu einem Bildungscampus und einem Ort für verschiedene Generationen ausgebaut“, sagt Pater Rehbock.

„Win-win-Situation“ für alle Beteiligten

Er sei glücklich mit dieser „Win-win-Situation für alle Beteiligten“ und fest davon überzeugt, „dass Mariengarden nun gut in die Zukunft gehen kann“.

Das Kloster Mariengarden kann auf eine 800-jährige Geschichte zurückblicken. Seit 100 Jahren leben Oblaten-Missionare in Burlo. Zur Niederlassung gehören derzeit neun Oblaten.

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