Neue Finanzierung des Gymnasiums Mariengarden

Stadt Borken kauft Ordens-Schulgebäude in Burlo

  • Die Stadt Borken kauft das Schulgebäude des Gymnasiums Mariengarden in Burlo und steigt auch stärker in die Trägerfinanzierung mit ein.
  • Die Ordensgemeinschaft der Oblaten bleibt weiterhin Träger der traditionsreichen Schule.
  • Ziel der Finanzierungs-Vereinbarung ist die langfristige Sicherstellung des Schulbetriebs.

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Die Stadt Borken erwirbt das Schulgebäude des Gymnasiums Mariengarden und das vor zehn Jahren errichtete „Forum Mariengarden“ in Borken-Burlo. Einer entsprechenden Vereinbarung stimmte vor wenigen Tagen der Stadtrat von Borken zu.

Mit dem Kauf erhöht die Stadt ihren Anteil an der Schulfinanzierung des privaten Gymnasiums, das sich in Trägerschaft der Ordensgemeinschaft der Oblaten befindet. Die Stadt übernimmt den jährlichen Zuschuss der Ordensgemeinschaft, die aber die Trägerschaft weiterführt.

Orden zieht sich aus Finanzierung zurück

Die Schulfinanzierung der sogenannten Ersatzschulen sieht vor, dass die Träger sechs Prozent des Schuletats übernehmen. Beim Gymnasium Mariengarden sind das jährlich 320.000 Euro. Die Hälfte davon übernimmt wie bisher das Bistum Münster, die anderen 160.000 Euro für das zu Ende gehende Schuljahr und künftig trägt komplett die Stadt. Bislang zahlte die Ordensgemeinschaft pro Schuljahr 110.000 Euro, die Stadt 50.000 Euro.

Der Preis für das Schulgebäude und das „Forum Mariengarden“, das auch für größere Veranstaltungen über den Schulbereich hinaus genutzt wird, liegt dem Vernehmen nach im mittleren sechsstelligen Betrag.

Schulgründung in Borken im Jahr 1921

Das „Forum Mariengarden“ wurde vor zehn Jahren gebaut. Es beherbergt eine große Schulaula, die auch für außerschulische Veranstaltungen genutzt wird. | Foto: Johannes Bernard
Das „Forum Mariengarden“ wurde vor zehn Jahren gebaut. Es beherbergt eine große Schulaula, die auch für außerschulische Veranstaltungen genutzt wird. | Foto: Johannes Bernard

Ohne das Einsteigen der Stadt hätte der Orden die Schule nicht weiterführen können, heißt es in einer Stellungnahme der Oblaten. Die Schulträgerschaft des Gymnasiums sei für die Gemeinschaft der Oblaten „eine gewaltige finanzielle Herausforderung, der wir auf Dauer nicht gewachsen sind“, sagt Pater Felix Rehbock, der Provinzobere der Oblaten. Deshalb habe er sich mit Bitte um Unterstützung an die Stadt Borken gewandt, um langfristig den Bestand der Schule zu sichern.

Pater Felix Rehböck selbst lebte mehrere Jahre im Kloster Burlo und wirkte als Schulseelsorger am Gymnasium mit seinen rund 800 Schülerinnen und Schülern. Die Schule liegt seit Gründung 1921 in den Händen des Ordens.

Langfristige Perspektive für Mariengarden

Über die Perspektive der Schule sagt Pater Felix: „Wir Oblaten bleiben weiterhin Träger des Gymnasiums und sind damit auch in Zukunft für die Ausrichtung der Schule verantwortlich. Für die Schülerinnen und Schüler, das Kollegium und die Schulverwaltung werden sich deshalb keine Änderungen ergeben. Wir werden auch weiterhin vor Ort bleiben und im Unterricht und in der Schulseelsorge tätig sein können.“

Wie die Ordensleitung weiter mitteilt, verbleiben die sonstigen Flächen, das Kloster, das ehemalige Tagungshaus und die alte Landwirtschaft im Besitz der Oblaten. Auch die Unterbringung der mittlerweile mehr als 100 Flüchtlinge aus der Ukraine, die für die Stadt gewährleistet wird, könne weitergeführt werden.

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