Installation zur „Langen Nacht der Universitätsmedizin“

Kunst auf dem Seziertisch in der Uni-Klinik-Kirche Münster

Die Kirche des Universitätsklinikums Münster (UKM) wird ab Freitag bei der „Langen Nacht der Universitätsmedizin Münster“ zur Kunstinstallation. Mit Lasern, einem Duft und leiser Musik wird die Klinikkirche „in einen mystisch-emotionalen Raum verwandelt“.

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Die Kirche des Universitätsklinikums Münster (UKM) wird ab Freitag bei der „Langen Nacht der Universitätsmedizin Münster“ zur Kunstinstallation. Die Pastoralreferenten und Konzeptkünstler Rupert König und Marius Stelzer wollen die Klinikkirche so „mit allen Sinnen erfahrbar machen“, berichtet die Bischöfliche Pressestelle.

Das Team hat bereits im vergangenen Jahr auf ähnliche Weise die „Vitamorphose“ in der St.-Lamberti-Kirche umgesetzt. Tausende Menschen hatten die Kunstinstallation besucht. Mit Lasern, blauem Licht, einem riesigen Mosaik sowie einem Duft und leiser Musik werde nun auch die Klinikkirche an der Waldeyerstraße „in einen mystisch-emotionalen Raum verwandelt“.

 

Ein verdrehter Christus und das Turiner Grabtuch

 

Rupert König, Markus Kortewille, Marius Stelzer und Pfarrer Ulrich Laws. | Foto: Ann-Christi
(von links:) Rupert König, Markus Kortewille, der bei der technischen Umsetzung unterstützt, Marius Stelzer und Pfarrer Ulrich Laws freuen sich auf viele Besucher der Kunstinstallation in der Klinikkirche mit dem Titel „Saluto Genesis“. | Foto: Ann-Christin Ladermann (pbm)

Die Installation beginnt demnach auf dem Kirchplatz mit einem „verdrehten Christus“. Mit Hilfe der Mitarbeiter in der Radiologie hat Rupert König einen alten Holzkorpus in der Computertomographie eingescannt. Die Daten bildeten die Vorlage für 62 Körperscheiben, die auf Plexiglas gezogen und wieder zu einer Figur zusammengefügt wurden.

Im Kircheninnern ist ein Seziertisch aus dem UKM platziert, auf dem eine hinterleuchtete Reproduktion des Grabtuches von Turin zu erkennen ist. Es wird bis heute als Totentuch Jesu verehrt, obwohl wissenschaftlich umstritten. „Hier wird die Spannung zwischen Kunst, Wissenschaft und Theologie spürbar“, erklärt Marius Stelzer.

 

Durch Laser zur Auferstehung

 

Durch einen blauen Lasertunnel gehend stoßen die Besucher auf ein großes Mosaik, fünf Meter breit und mehr als sechs Meter hoch. „Wer das Transparent länger beobachtet, wird Konturen eines menschlichen Gesichts erkennen, das je nach Einstellung der farbigen Scheinwerfer als Auferstehungsdarstellung betrachtet werden kann“, ergänzt Rupert König.

„Im Uniklinikum werden Kunst und Wissenschaft angewandt, um Menschen zu heilen“, erklärt Marius Stelzer. „Diese Hoffnung, aber auch das Zulassen der Endlichkeit sollen in der Kunstinstallation zum Ausdruck kommen.“ Dabei stehe nicht nur der katholische Glauben im Mittelpunkt. „Sinnfragen in Grenzsituationen entstehen so oder so, unabhängig von der Religion“, fügt der Künstler hinzu.

 

Öffnungszeiten

 

Die Installation „Saluto Genesis“ („Werden von Gesundheit“) ist erstmals am Freitag, 7. September, von 16 bis 22 Uhr zu sehen. In den darauffolgenden Tagen bis zum 21. September ist die Kunstinstallation in der Klinikkirche tagsüber zugänglich.

Bei der „Langen Nacht der Universitätsmedizin Münster“ am 7. September öffnen erstmals die Medizinische Fakultät der Universität Münster und das Universitätsklinikum Münster gemeinsam ihre Türen. Dabei wird das gesamte Leistungs- und Tätigkeitsspektrum gezeigt.