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Die Familienbildungsstätte, Kitas, Schulen und Vertreter sozialer Einrichtungen in Lüdinghausen haben eine Engel-Skulptur durch Lüdinghausen bewegt. Das Projekt mit vielen Kindern und Jugendlichen diente dem Dialog zwischen Kulturen und Religionen.
Die Familienbildungsstätte, Kitas, Schulen und Vertreter sozialer Einrichtungen in Lüdinghausen haben eine Engel-Skulptur durch Lüdinghausen bewegt. Das Projekt mit vielen Kindern und Jugendlichen diente dem Dialog zwischen Kulturen und Religionen.
Die Aktion in der Innenstadt von Lüdinghausen ist weder zu überhören noch zu übersehen: Jugendliche rollen ein Rad von eineinhalb Metern Durchmesser durch die Fußgängerzone. Passanten drehen sich nach der bunten Schar aus Kindern und Erwachsenen um. Der metallene Ring, den sie durch die Straßen bewegen, zeigt im inneren Rand ein Kreuz, einen Stern und einen Halbmond – Symbole für Christentum, Judentum und Islam. Der freie Raum dazwischen lässt sich als Figur eines Engels deuten.
Aktion zuvor in 127 anderen Städten
Der „Engel der Kulturen“ ist ein Projekt der Künstler Carmen Dietrich und Gregor Merten. Lüdinghausen war die 128. Stadt, in der sie ihre Aktion für Toleranz, Frieden und Verständigung durchführten. Dabei wirkten die Familienbildungsstätte mit, der Arbeitskreis Asyl, die Stadt, das Kreisjugendamt sowie Vertreter aus Kirche und Gesellschaft.
Eine bunte Schar von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Glaubens begleitete den rollenden Engel an dem Tag. An Stationen gab es Impulse und kreative Aktionen. „Wir wollen durch praktisches Tun den Austausch zwischen den Kulturen und Religionen fördern“, sagte Angelika Gründken, pädagogische Mitarbeiterin der Familienbildungsstätte und zusammen mit Annika Wille treibende Kraft der Aktion.
In staatliches Modellprogamm eingebunden
Die Familienbildungsstätte ist seit 2017 Träger des Projekts „Brücken bauen, Menschen verbinden in Lüdinghausen“. Es wird im Rahmen des Bundesmodellprogramms „Starke Netzwerke Elternbegleitung für geflüchtete Familien“ durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Diese Einbindung hat auch das Kunstprojekt in Lüdinghausen ermöglicht.
Mariam El Haj Ali vom Arbeitskreis Asyl war es bei der Aktion ein Anliegen, „den Menschen zu zeigen, wie wichtig und wertvoll die Vielfalt ist“. Sabine Schröder vom Fachdienst Integration und Migration beim Sozialdienst katholischer Frauen fasste zusammen, was auch bei den anderen Rednern immer wieder anklang: „Wir rollen heute ein Zeichen für Respekt und Toleranz durch Lüdinghausen. So zeigen wir, dass es viel Gemeinsames zwischen den Kulturen und Religionen gibt: Alle Menschen wünschen sich doch für sich selbst und für ihre Kinder, in Frieden und Freiheit zu leben.“
Kinder malten und bastelten
Die Kinder setzten das Projekt auf ihre Weise um: Im Vorfeld hatten sie gemalt, gebastelt, geschrieben und einen Kalender der Religionen entworfen. An den einzelnen Stationen ließen sie vergängliche Engel aus Sand entstehen, indem sie den Hohlraum der Skulptur füllten. Und eine Engel-Intarsie im Boden vor der Familienbildungsstätte mahnt nun dauerhaft zu Toleranz und Dialog.