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Die zugeklebten Münder der Frauen von „Maria 2.0“ sollten zeigen: Sie wollen in der Kirche nicht mehr schweigen, sondern mitenscheiden. Jetzt setzt die in Münster entstandene Initiative auch ein künstlerisches Statement.
Die von katholischen Frauen initiierte Protestbewegung „Maria 2.0“ eröffnet am Donnerstag im hessischen Bad Schwalbach eine Wanderausstellung. Elisabeth Kötter, freischaffende Künstlerin und Mitinitiatorin von „Maria 2.0“, zeigt 94 etwa handtellergroße und zwei großformatige Porträts: Die Gemälde stellen Mitstreiterinnen, Familienmitglieder oder in der Kirche engagierte Menschen dar, allesamt mit zugeklebtem Mund, wie die Veranstalter am Montag mitteilten.
Die Botschaft der Kunstwerke, so Kötter: „Wir Frauen wollen in unserer Kirche mitentscheiden. Wir wollen nicht weiter schweigen.“ Die Frauen wollten sich „nicht mehr sagen lassen, wir sollen geduldig sein und uns über kleine Fortschritte freuen“.
Ursprung in Münster
Die Initiative „Maria 2.0“ entstand aus einem Kreis in der Pfarrei Heilig Kreuz Münster. Im Mai machte die Bewegung mit einem „Kirchenstreik“ von tausenden Frauen bundesweit von sich reden. Sie betraten eine Woche lang an Hunderten Orten in Deutschland kein Gotteshaus und verrichteten keine ehrenamtlichen Dienste, um damit gegen eine männerdominierte katholische Kirche zu demonstrieren. Aus Sicht der Initiatorinnen ist es bereits „fünf nach zwölf für dringende Veränderungen in der Kirche“.
Die Ausstellung wird in Bad Schwalbach im „Bistro Kirch1“ als erster Station bis 3. September zu sehen sein. Die Schau soll durch Vorträge, öffentliche Gespräche und Aktionen ergänzt werden.
Im September in Vechta
Vom 20. bis zum 26. September kommt die Ausstellung zum ersten Mal ins Bistum Münster: Dann wird sie in Vechta im Antoniushaus zu sehen sein. Anschließend soll die Ausstellung in Aachen und in weiteren Städten in Deutschland gezeigt werden.