Langjähriger Leiter des Seelsorgeamtes wurde 88 Jahre alt

Domkapitular Walter Böcker in Münster gestorben

  • Walter Böcker, emeritierter Domkapitular aus Münster ist tot.
  • Er starb in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Alter von 88 Jahren in Münster.
  • Der gebürtige Lünener ist vielen Menschen aus seinen unterschiedlichen Aufgabenbereichen im Bistum und darüber hinaus bekannt.

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Walter Böcker, emeritierter Domkapitular in Münster, ist tot. Er starb in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Alter von 88 Jahren in Münster, wie das Bistum mitteilt. Das Requiem findet am kommenden Freitag, 2. September, um 10 Uhr im St.-Paulus-Dom statt, es wird live im Internet übertragen, unter anderem bei "Kirche-und-Leben.de". Im Anschluss ist die Beerdigung auf dem Domherrenfriedhof.

Der gebürtige Lünener ist vielen Menschen aus seinen unterschiedlichen Aufgabenbereichen im Bistum und darüber hinaus bekannt. Böcker war in den 1970er Jahren unter anderem Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Diözesanjugendseelsorger. Nach seiner Zeit als Propst in St. Viktor in Xanten leitete er von 1984 bis 2004 die Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster. Als Domkapitular wurde er 2009 emiritiert.

"Eine Kirche mit viel Schwung"

Geprägt vom Zweiten Vatikanischen Konzil engagierte sich Böcker nach seiner Priesterweihe 1962 vor allem in der Arbeit mit den jungen Christen. In dieser Zeit habe er „eine Kirche mit viel Schwung“ erlebt, sagte er einmal. Den brachte er später aus als Sekretär des Diözesanforums in den bistumsweiten Dialogprozess zu drängenden Zukunftsfragen von Glauben, Kirche und Gesellschaft ein. Der Wunsch nach einem verstärkten Miteinander der verschiedenen kirchlichen Gruppen war für ihn dabei immer verbunden mit dem Wunsch nach einem starken Glauben.

Auch nach seiner Emeritierung blieb Walter Böcker mit seiner humorvollen und kommunikativen Art für die Menschen um den St.-Paulus-Dom und im ganzen Bistum präsent. Das lag vor allem an seinen intensiven Aktivitäten in den sozialen Netzwerken des Internets. Es verging kaum ein Tag, an dem er andere nicht an seinem Glauben und seinem Alltag teilhaben ließ. Zu seinen Posts gehörten Gebete und politische Stellungnahmen genauso wie Fotos seiner Lieblingsblumen und seiner Hunde.

Genn: Ein wirklicher Menschenfreund

Münsters Bischof Felix Genn würdigte den Verstorbenen in einer ersten Stellungnahme: „Walter Böcker war ein wirklicher Menschenfreund. Er suchte den Kontakt zu den Menschen, wollte als Priester und Seelsorger für sie da sein. Er war stets offen für Neues und war ein sehr kommunikativer Mensch. Wer Walter Böcker begegnete, erlebte immer einen freundlichen, oft lächelnden, an anderen interessierten, humorvollen, am Puls der Zeit stehenden Menschen. Die katholische Kirche im Bistum Münster hat Walter Böcker viel zu verdanken.“

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