Bundeskanzlerin zollt Pflegebedürftigen und Pflegenden Respekt

Merkel sieht „Abschottung“ von Pflegeheimen als falschen Weg

  • Bundeskanzlerin Andrea Merkel bedankt sich bei allen, die in der Zeit von Corona pflegen und gepflegt werden.
  • Die Antwort auf das Ansteckungsrisiko dürfe nicht „Abschottung“ heißen.
  • Austausch mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräften über Alternativen.

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Nach Ansicht von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) brauchen Alten- und Pflegeheime in der Corona-Zeit einen besonderen Schutz. „Wir alle haben den Älteren und ganz Alten viel zu verdanken – und auch denen, die sich um sie kümmern“, sagte sie am Samstag in ihrem Video-Podcast. Die Pandemie mache das Leben in den Heimen einsamer, die Bedingungen für Pflegekräfte schwieriger. Schutz vor der Gefahr des Virus sei notwendig, aber die Antwort solle nicht einfach „Abschottung“ heißen, so die Kanzlerin. Auch ihr fehle in der Pandemie am meisten der direkte Kontakt mit Menschen - „privat und als Bundeskanzlerin“.

Am Donnerstag wird Merkel im Rahmen der Reihe „Die Bundeskanzlerin im Gespräch“ mit Pflegebedürftigen, pflegenden Angehörigen und Pflegekräften aus der stationären und ambulanten Versorgung sprechen. Diese Gruppe verdiene ganz besondere Aufmerksamkeit. Von ihren Gesprächspartnern, so Merkel weiter, wolle sie unter anderem erfahren, welche Wege beschritten werden, um Besuche zu ermöglichen. Zum besseren Schutz der Patienten, Besucher, Ärzte und Pfleger sollten Pflegeheime und Krankenhäuser in großer Zahl die neuen Antigen-Schnelltests nutzen können, ergänzte die Kanzlerin. So sehe es die seit Oktober geltende neue Testverordnung vor.

 

Priorität beim Impfen

 

„Wenn wir in der Phase sind, dass wir gegen Corona impfen können, wird dieser Gruppe auch Priorität zukommen“, betonte Merkel: „Sobald zuverlässige Impfstoffe vorliegen, können sich diejenigen, die für die Versorgung von Kranken und Betreuungsbedürftigen zuständig sind, zügig impfen lassen. Das gilt auch für Risikogruppen, also auch für Pflegebedürftige.“

Um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, habe die Bundesregierung schon einiges getan, so die Kanzlerin weiter. Als Beispiel nannte sie die Reform der Pflegeausbildung. Für ihre besondere Leistung in den vergangenen Monaten erhielten Beschäftigte in der Alten- und Krankenpflege zudem eine sogenannte Corona-Prämie als Zeichen der Wertschätzung ihrer Arbeit: „Und wir arbeiten weiter daran, mehr Fachkräfte für die Pflege zu gewinnen.“

 

Unbeschwertheit noch nicht im Winter

 

Der vor uns liegende Winter werde allen noch viel abverlangen, mahnte Merkel: „Das Virus wird noch eine ganze Weile unser Leben prägen.“ Das bedeute, dass man sich nicht unbeschwert direkt begegnen könne. Und die Möglichkeiten neuer Kommunikationsmittel seien natürlich kein Ersatz für persönliche Begegnungen.

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