Eine Würdigung der scheidenden Chefredakteurin

Nach 37 Jahren: Annette Saal verlässt „Kirche+Leben“

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37 Jahre lang gehörte Annette Saal zur Redaktion der Münsteraner Bistumszeitung, seit 2020 als deren Chefredakteurin. Bischof, Geschäftsführer und Redaktion haben ihr viel zu verdanken.

Fast 20 Jahre hat sie „Kirche+Leben“ in führender Position geprägt, fast doppelt so lange gehörte sie zur Redaktion – jetzt geht sie: Annette Saal tritt zum neuen Jahr in den Ruhestand. Seit 2020 war sie Chefredakteurin der Wochenzeitung im Bistum Münster, dazu brachte sie bereits 16 Jahre Erfahrung als Stellvertretende Chefredakteurin mit. In dieser Zeit entwickelte und gestaltete sie maßgeblich das neu gegründete „Familien-Journal“, das erfolgreich eine jüngere Leserschaft ansprach und die ältere an den Themen, Freuden und Sorgen von Familien teilhaben ließ.

„Für ihren engagierten Einsatz für unsere Kirchenzeitung und deren Leserinnen und Leser, für alle kritische Treue in bewegten Zeiten und nicht zuletzt für ihre tiefe Verbundenheit mit dem Bistum Münster danke ich Frau Saal außerordentlich“, würdigt Bischof Felix Genn als Herausgeber die scheidende Chefredakteurin.

Er schätze die unaufgeregte, überlegte und gewinnende Art, die in ihren Kommentaren und Editorials immer eine Perspektive nach vorn eröffnete, so der Bischof. „Ich lese darin die Grundhaltung einer authentisch im Glauben verwurzelten Hoffnung.“ Für ihren neuen Lebensabschnitt wünsche er ihr Gesundheit und Gottes Segen.

Annette Saal war ein verlässlicher Garant

Saal ist die erste Frau, die bei „Kirche+Leben“ eine Führungsposition eingenommen hat. Mit der Neustrukturierung der Chefredaktion 2020 in eine Chefredakteurin Print und einen Chefredakteur Online sei ein „wichtiges Zeichen“ gesetzt worden, betont David Rönker, Geschäftsführer der „Dialog Medien Publicity GmbH“, in der „Kirche+Leben“ produziert wird. „Bei aller zukunftsweisenden Profilierung des digitalen Angebots galt es, auch die Wochenzeitung qualitativ auf höchstem Niveau zu halten. Annette Saal war der verlässliche Garant dafür, dass dies in jeder Ausgabe gelang. Dafür gebühren ihr große Anerkennung und aufrichtiger Dank“, so Rönker. „Für die Zukunft wünschen wir ihr vor allem Gesundheit, gute Ideen zur Gestaltung ihres neuen Lebensabschnitts – und den Elan, möglichst viele davon zu verwirklichen.“

Die aus Werne stammende Annette Saal kam 1981 als Volontärin zu „Kirche+Leben“ und übernahm nach dieser journalistischen Ausbildung als Redakteurin die Berichterstattung aus der damaligen Region Coesfeld-Recklinghausen, zeitweilig auch für das Kreisdekanat Warendorf. 1989 verabschiedete sie sich schon einmal, um Biologie zu studieren und mit ihrer Diplomarbeit über Flechten und Luftverschmutzung abzuschließen. 1995 kehrte sie in die Redaktion zurück, um mit neuen Infografiken und Ratgeberseiten das 2000 startende Familien-Journal vorzubereiten. Fast 20 Jahre später war sie mit dabei, als ein weiteres Projekt auf die Beine gestellt wurde: Saal gehörte zum Team des Magazins „leben!“, das die Redaktion von „Kirche+Leben“ im Auftrag des Bistums Münster als kostenloses Mitgliedermagazin mit mehr als einer Million Auflage produzierte.

Eine echte „Orthographie-Päpstin“

„Annette Saal bereicherte die Redaktion nicht nur durch ihre vielfältige Erfahrung in Journalismus und Leitung“, betont Online-Chefredakteur Markus Nolte. „Sie war eine echte Instanz in unserem Team – sei es in der langjährigen Ausbildung von Volontärinnen und Volontären, sei es als unsere ‚Orthographie-Päpstin‘, die mit unfehlbarer Autorität wusste und charmant-entschieden definierte, welche Schreibweise richtig ist.“

Mit ihrer Akribie und Beharrlichkeit habe sie so manche scheinbar wasserdichte Recherche ins Wanken gebracht – und so gewissenhaftes Arbeiten als unverhandelbaren Standard verankert, so Nolte. „Wir verlieren eine großartige und beliebte Kollegin. Umso mehr wünschen wir ihr alles erdenklich Gute und Gottes Segen.“

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