Ausgeglichener Haushalt bis 2030

Oldenburgische Landeskirche will 124 Millionen Euro einsparen

Über Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe will die Synode der Evangelischen Kirche in Oldenburg auf ihrer Frühjahrstagung entscheiden. Das Kirchenparlament tagt am Donnerstag und Freitag in Rastede.

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Über Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe will die Synode der Evangelischen Kirche in Oldenburg auf ihrer Frühjahrstagung entscheiden. Das Kirchenparlament tagt am Donnerstag und Freitag in Rastede.

Ein Maßnahmenkatalog beschreibt laut Landeskirche 88 Handlungsfelder, in denen bis 2030 ein Einsparpotenzial von rund 124 Millionen Euro und damit ein ausgeglichener Haushalt erreicht werden soll. Die Beschlussvorlagen sehen etwa eine Reduzierung von Pfarr- und Diakonenstellen vor. Es soll langfristig nur noch 173 statt bisher 250 Pfarrstellen geben. Von den aktuell 60 Diakoniestellen sollen 20 wegfallen, was massive Einschränkungen in der Jugendarbeit zur Folge haben könnte.

 

„Wir werden es kaum schaffen, unsere Stellen zu besetzen“

 

Wichtig sei, dass die Kirche im Oldenburger Land eine „Kirche für andere“ bleibe, sagte Oberkirchenrat Thomas Adomeit, derzeit Vertreter im Bischofsamt. Er verwies auf die Nachwuchsprobleme der Kirche: „Bei aller Reduzierung von Ausgaben geht es nicht zuerst um einen Abbau von Stellen, sondern wir werden es kaum schaffen, unsere Stellen überhaupt zu besetzen.“

Allein durch Eintritte in den Ruhestand würden bis 2030 nur noch weniger als 100 Pfarrstellen besetzt sein. Synodenpräsidentin Sabine Blütchen sprach von schwierigen Entscheidungen, „die diese Kirche verändern werden“. Der Gemeinsame Kirchenausschuss, der die Sparvorschläge geprüft hat, empfiehlt der Synode die Zustimmung.

 

Zehn Prozent Kürzung im Jahr

 

Der Sprecher der Landeskirche, Dirk-Michael Grötzsch, sagte auf Anfrage von „Kirche-und-Leben.de“, die Einsparsumme von 124 Millionen Euro solle zu verschieden großen Teilen auf die Jahre bis 2030 verteilt werden. Pro Jahr würden etwa zehn Prozent der Ausgaben gekürzt, die sich zuletzt auf rund 90 Millionen Euro im Jahr beliefen.

Eine ähnliche Höhe erreichen die Ausgaben des Bischöflich Münsterschen Offizialats Vechta für den niedersächsischen Teil des Bistums Münster. Dessen Gebiet ist identisch mit dem der evangelischen Landeskirche.

Zum Vergleich: Der Haushalt 2018 im nordrhein-westfälischen Teil des katholischen Bistums Münster sieht Ausgaben von 639,5 Millionen Euro vor. Müsste das Bistum bis 2030 ebenso 124 Millionen Euro einsparen, lägen die Ausgaben 2030 um etwa 20 Prozent unter dem Wert von heute.