Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September

Papst verlangt drastischere Maßnahmen zum Klimaschutz

Franziskus hat drastischere Maßnahmen für den Klimaschutz verlangt. In einer am Sonntag verbreiteten Botschaft forderte der Papst eine schnellere Umsetzung der in Paris vereinbarten Ziele.

Anzeige

Franziskus hat drastischere Maßnahmen für den Klimaschutz verlangt. In einer am Sonntag verbreiteten Botschaft forderte der Papst eine schnellere Umsetzung der in Paris vereinbarten Maßnahmen gegen die Emission von Treibhausgasen und den globalen Temperaturanstieg.

Mit Blick auf die Klimaproteste von Jugendlichen sprach er von „prophetischen Handlungen“. Die jungen Menschen seien enttäuscht von leeren Versprechungen und hätten Anspruch auf „Fakten und keine Illusionen“. Anlass der Botschaft war der Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September.

 

Temperaturanstieg „bis zur Alarmstufe“

 

Franziskus warnte, die Umweltverschmutzung, der Gebrauch fossiler Brennstoffe, intensive Landwirtschaft und die Abholzung der Wälder erhöhten die globale Temperatur „bis zur Alarmstufe“. Von den Regierungen und dem bevorstehenden Gipfeltreffen der Vereinten Nationen verlangte er eine „drastische Beschleunigung“ der Maßnahmen.

Man müsse die Netto-Emissionen der Treibhausgase auf Null senken und den mittleren Temperaturanstieg auf 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau beschränken. Die Politiker trügen die Verantwortung dafür, dass der Planet nicht „auf eine Begegnung mit dem Tod“ zugehe.

 

Papst: Von indigenen Völkern lernen

 

Der Papst mahnte, es sei „Zeit, die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen aufzugeben und schnell und entschieden Übergänge zu Formen sauberer Energiegewinnung und nachhaltiger Kreislaufwirtschaft zu schaffen“. Nachdrücklich drängte er auf eine Veränderung des Lebensstils. „Wir sind zu viele, die sich als Herren der Schöpfung aufspielen“, schrieb er.

Von indigenen Bevölkerungen gelte es, die „jahrhundertealte Weisheit“ eines besseren Umgangs mit der Umwelt zu lernen. Franziskus verwies auch auf die im Oktober im Vatikan tagende Bischofssynode zum Amazonasgebiet.

 

Ursprünglich orthodoxe Initiative

 

Franziskus hatte den Gebetstag für die Bewahrung der Schöpfung erstmals 2015 nach der Veröffentlichung seiner Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ begehen lassen. Er schloss sich damit einer Initiative des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel an, das den Gebetstag bereits 1989 ins Leben rief.