Michael Peters aus Münster ist begeisterter Radfahrer

„Radeln für die Seele“: Diakon schreibt Tourenbuch-Hit fürs Münsterland

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Michael Peters aus Münster ist Diakon – und begeisterter Radfahrer. Diese Kombination machte ihn zum Autor des Radwanderführers „Münsterland – Radeln für die Seele“. Darin beschreibt er 15 Touren zwischen Wellness und Spiritualität und hat großen Erfolg.

Die Vorgabe war für den Diakon eine Herausforderung: Als der Droste-Verlag ihm 2019 den Auftrag erteilte, im Rahmen einer Reihe von Wander- und Radwanderführern 15 Fahrrad-Touren für das Münsterland zu erkunden und zu beschreiben, war es ein Wort im Titel, das für ihn besondere Spannung mitbrachte. „Radeln für die Seele“ sollte auf dem Umschlag stehen. Die „Seele“ beschreibt in diesem Fall ein Wohlgefühl im Sinne von Wellness. „Ich als Christ verbinde damit natürlich auch andere Dinge“, sagt Michael Peters aus Münster.

Die Frage, die sich ihm stellte, war: Wieviel christliche Spiritualität durfte im Buch sichtbar werden? Der Spagat, den Peters erwartete, war letztlich keiner. „Ich machte schnell die Erfahrung, dass die Dinge gar nicht so weit auseinander liegen“, sagt der 59-Jährige, der Verwaltungsleiter der katholischen Akademie Franz Hitze Haus in Münster ist. „Was den Menschen gut tut, ob Bewegung, Natur oder Begegnung – das alles liegt ziemlich nah an meiner Vorstellung von christlicher Spiritualität.“

 

Erste Etappe startet in seinem Geburtsort Rheine

 

Das Buch
Buch "Münsterland – Radeln für die Seele!"

Münsterland – Radeln für die Seele
von Michael Peters/Jutta Küdde
192 Seiten, Klappenbroschur
ISBN 978-3-7700-2202-1
16,99 Euro
Dieses Buch können Sie bei unserem Partner Dialogversand bequem direkt bestellen.

Gleich bei der Ausarbeitung der Etappe Nummer eins wurde ihm das bewusst. Die startet in Rheine, seinem Geburtsort, und gibt nach wenigen Kilometern den Blick Richtung niedersächsischer Tiefebene frei. „Da berühren sich Himmel und Erde“, beschreibt Peters seine ersten Gedanken. „Diese Worte stoßen bei jedem tiefe Gedanken an.“ Ob religiös motiviert, philosophisch begründet oder touristisch begeistert.

Peters hat es geschafft, die Sprache der Kirche dosiert einzubringen. Er lässt die religiösen Orte, zu denen der Radführer die Menschen bringt, einfach für sich sprechen. „Da gibt es unzählige, an denen der Radfahrer einfach nicht vorbeifahren kann, wenn er durch das katholische Münsterland fährt.“ Bildstöcke, Klöster, Kirchbauten oder Wallfahrtsorte entwickeln in seinen Augen von allein so viel spirituelle Ausstrahlung auf die Menschen, dass er nur zurückhaltende „Anstupser“ geben muss. Wie in St. Dionysius in Rheine. „Ihre Helligkeit und Weite laden ein, nochmals die Seele schweben zu lassen“, schreibt er.

 

Radwanderführer als Einladung für die Seele

 

Das alles geschieht ohne konkrete Vorgaben – ohne Gebet, ohne Anleitung zur Meditation oder zum Gottesdienst. Konnte er also nur eine kleine Priese Spiritualität im Radwanderführer unterbringen? „Das wäre mir zu wenig gewesen“, sagt Peters. Auf der anderen Seite konnte er aber auch kein Pilgerbuch produzieren. Der Autor sieht seine Wegbeschreibungen irgendwo dazwischen: „Es ist eine Einladung, den Begriff Seele für sich zu entdecken und zum persönlichen Erlebnis zu machen.“

Ein Ansatz, der ihm als Diakon in der Pfarrgemeinde St. Josef in Münsters Süden nicht fremd ist. „Ich habe oft mit Menschen zu tun, die von der klassischen kirchlichen Sprache und den traditionellen Ritualen nicht mehr viel verstehen.“ Es geht für ihn dann darum, den spirituellen Punkt zu treffen, an dem sie stehen. „Abholen, wo sie sind“, wird das gängig beschrieben. Peters holt sie mit seinem Buch quasi auf dem Fahrrad ab.

 

Drei Räder stehen vor seinem Haus

 

Dass er dafür prädestiniert ist, liegt nicht nur an seinem religiösen Hintergrund, sondern auch an seiner Radfahr-Leidenschaft. „Ich bin auf dem Rad groß geworden – gerade in den vergangenen 30 Jahren in Münster.“ Vor seinem Haus stehen ein Tourenrad, ein Rennrad und mittlerweile auch ein E-Bike. Der Kontakt zum Verlag ergab sich über seine Arbeit in der Pfarrgemeinde, als er in der Flüchtlingshilfe mit Jutta Küdde ins Gespräch kam, die zuvor das Buch „Wandern für die Seele durch das Münsterland“ geschrieben hatte und zum aktuellen Radwanderführer die Fotos beisteuerte. Wenig später saß Peters jeden Samstag auf seinem Fahrrad, um sonntags seine Erlebnisse aufs Papier zu bringen.

Mit letztlich großem Erfolg: Etwa 14.000 Exemplare konnten in den vergangenen zwei Jahren verkauft werden, die dritte Auflage wurde unlängst gedruckt. Damit ist „Radeln für die Seele im Münsterland“ laut Droste-Verlag das derzeit meistverkaufte Radwanderbuch in Deutschland.

Radeln für die Seele – Münsterland
Insgesamt werden 15 Touren mit einer Länge von jeweils 35 bis 55 Kilometer beschrieben. Die Start- und Endpunkte sind jeweils an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. Enthalten sind neben den Tipps für Sehenswürdigkeiten und Orten zum Wohlfühlen auch Hinweise zum Einkehren. Die Strecken sind detailliert beschrieben, sodass die Wege leicht zu finden ist. Zum Buch erhält der Radfahrer eine Karte und einen kostenlosten Download für GPS-Daten, sodass er sich auch von seinem Handy führen lassen kann.

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