Bildungsreferentin: „Jugendliche nutzen Krise um zu helfen“

Recklinghauser Schüler gestalten Jugendcafé Areopag im Schuhkarton

Das Jugendcafé Areopag in Recklinghausen ist in die Jahre gekommen. Seit zehn Jahren gibt es die Anlaufstelle. Nun werden die Räume umgestaltet. Der Entwurf kommt aus dem Schuhkarton.

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Das Jugendcafé Areopag in Recklinghausen ist in die Jahre gekommen. Seit zehn Jahren gibt es die Anlaufstelle in Trägerschaft der katholischen Kirchengemeinden der Stadt. Neben dem Café organisiert das Team von Areopag Bildungsangebote für Messdiener, Präventionsschulungen, Jugendgottesdienste oder Tage religiöser Orientierung für Schulen. Die Corona-Schließzeit nutze das Team für eine Auffrischungs-Kur der Räume.

„Da in Corona-Zeiten kein Austausch möglich war, haben wir uns mit dem Kunstkurs des Gymnasiums Petrinum von Mona Matzke digital zusammengetan“, berichtet Franziska Großheger. Die 24-Jährige ist verantwortlich für den Bildungsbereich des Zentrums unter der Leitung von Pastoralreferent Matthias Grammann.

 

Siegerentwurf bei Instagram-Abstimmung wird umgesetzt

 

Die Idee: Die Schüler bauen ihr Wunsch-Café in einem Modell im Schuhkarton nach. In liebevoller Kleinarbeit bauten die Schüler so ihren Jugendtreff um. Zum Einsatz kamen die unterschiedlichsten Materialien: Scrabble-Spielsteine als Wanddekoration, Woll-Pompoms als Sitzsack-Imitation oder Korken als Barhocker. Sogar ein Kickertisch aus einer bemalten Streichholzschachtel wurde aufgestellt.

Das Team von Areopag veröffentlichte die „Schuhkartons“ auf Instagram zur Abstimmung. Gewonnen haben die Entwürfe „Chill out“ von Luisa Pohl und „Urban Jungle“ von Lena Nonhoff: „Wir kombinieren jetzt die beiden Ideen. Über die Sommerferien, wenn wir geschlossen haben, werden die Vorschläge umgesetzt.“ Die Schüler der angrenzenden Gymnasien, Realschulen und Berufskollegs können sich dann über einen „urbanen Dschungel“ mit vielen Grünpflanzen und eine große Wand in schwarzer Kreidefarbe freuen: „Hier können wir Ankündigungen draufschreiben oder die Schüler können Botschaften hinterlassen.“

 

Konzept für sommerliche Pilgertage in Planung

 

Aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen wagt das Areopag nur erste vorsichtige Schritte Richtung Öffnung: „Wir sind momentan von 12 bis 15 Uhr für die Schüler da“, sagt Franziska Großheger. Viele der regelmäßigen Besucher seien gerade im Abi-Stress, „aber ansonsten sehr entspannt“ unterwegs: „Wir hatten über Ostern online spirituelle Angebote gemacht, aber festgestellt, dass diese unsere „AreoPraise“-Gottesdienste nicht ersetzten können“, sagt die Bildungsreferentin. Die Jugendlichen erhielten auch sehr viele andere mediale Angebote durch Schule oder Sportvereine.

Da die geplanten Sommerlager ausfallen, sitzt das Areopag-Team gerade an einem Konzept für Tagespilgertouren: „Wenn wir draußen mit einer Klein-Gruppe unterwegs sind, ist es ja möglich, dass der Abstand gewahrt bleibt.“

 

Jugendliche nutzen die Krise, um zu helfen

 

Beeindruckt ist Franziska Großheger von der Einsatzbereitschaft vieler Jugendlicher für soziales Engagement in der Krise. In Recklinghausen sind verschiedene Jugendprojekte der Gastkirche, der Caritas und des Skf unter dem Namen „REact – Taten wirken in Recklinghausen“ miteinander vernetzt. Darüber wurde ein Corona-Lieferservice eingerichtet: „Da machen über 50 Menschen mit. Teilweise auch Jugendliche, die wir nicht kennen.“ Ihre Meinung: „Die Jugendlichen nutzen die Krise um zu helfen.“

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