US-Regisseur stellt Film „Die Fabelmans“ vor

Steven Spielberg wurde als jüdischer Schüler gemobbt - und rächte sich

  • US-Regisseur Steven Spielberg ist als jüdischer Schüler in Kalifornien gemobbt worden.
  • Aber er habe sich an seinem Peiniger gerächt, so Spielberg in einem „Stern“-Interview.
  • Sein aktueller Film „Die Fabelmans“ ist autobiografisch geprägt.

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Steven Spielberg ist als jüdischer Schüler in Nordkalifornien gemobbt worden. An seinem Peiniger habe er sich gerächt, sagte der Filmregisseur dem Magazin „Stern“ in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Interview. In seinem aktuellen, autobiografisch geprägten Film „Die Fabelmans“ habe er das ausgeschmückt. „Es war zutiefst befriedigend für mich, in diesem speziellen Fall von Antisemitismus das allerletzte Wort zu haben“, sagte der 76-Jährige.

Seine Eltern beschrieb Spielberg als „konservativ-reformierte Schönwetter-Juden“. „Nur wenn die Großeltern für ein paar Tage zu Besuch kamen, wurden wir zur jüdisch-orthodoxen Familie. Bevor sie eintrafen, wurden alle Schränke und der Kühlschrank blitzblank geputzt, wir trennten das Milchige vom Fleischigen und aßen nur noch koscher“, sagte er: „Kaum kehrten sie nach Cincinnati zurück, wurden die Lobster wieder aus dem Versteck hervorgeholt, die Venusmuscheln und alles, was meine Mutter und ich so liebten.“ Wichtige Feiertage wie das Chanukka-Fest habe die Familie allerdings niemals vergessen.

Spielberg: Antisemitismus ist Gefahr für US-Gesellschaft

Spielberg, der „Die Fabelmans“ bei der laufenden Berlinale in Berlin präsentiert, nannte Antisemitismus eine „klare und deutliche Gefahr“ für die Gesellschaft in den USA. „Dass er in diesem Land jemals wieder ein solches Ausmaß annehmen würde, habe ich mir nie vorstellen können“, sagte er.

Nach seinem 1993 veröffentlichten Film „Schindlers Liste“ habe es enorme Anstrengungen gegeben, das Thema zum Unterrichtsstoff zu machen. „Leider vergebens, weil es keine strukturierten Lehrpläne im amerikanischen System der öffentlichen Schulen gibt“, sagte Spielberg und fügte hinzu: „Nicht einmal in Sozialwissenschaften ist das Thema Holocaust eine Voraussetzung für die Abschlussprüfung. Solange das so ist, wird ein neugieriger und mitfühlender junger Mensch sich diesen Teil unserer Geschichte selbst beibringen müssen.“

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