Der Name Wilhelms-Universität wird voraussichtlich in Kürze geändert

Studierende: Universität Münster nach heiliger Edith Stein benennen

  • Christliche Studierende in Münster fordern die Umbenennung der "Westfälischen Wilhelms-Universität" in "Edith Stein-Universität".
  • Die vom Rektorat vorgeschlagene Verkürzung auf "Universität Münster" werde der Hochschule nicht gerecht, teilte der Ring Christlich-Demokratischer Studenten mit.
  • "Wir wollen an einer Universität studieren, die Profil hat und für etwas steht."

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Christliche Studierende in Münster fordern die Umbenennung der "Westfälischen Wilhelms-Universität" in "Edith Stein-Universität". Die vom Rektorat vorgeschlagene Verkürzung auf "Universität Münster" werde der Hochschule nicht gerecht, teilte der Ring Christlich-Demokratischer Studenten am Freitag in Münster mit.

"Wir wollen an einer Universität studieren, die Profil hat und für etwas steht", hieß es. "Edith Stein war ein vielseitiger Mensch. Wissenschaftlerin, Ordensfrau, Frauenrechtlerin, Jüdin und Opfer des Nationalsozialismus."

Kaiser Wilhelm II. nicht länger Namensgeber

Der Senat der Westfälischen Wilhelms-Universität hatte sich am Mittwoch in einer Probeabstimmung dafür ausgesprochen, den Namensgeber Kaiser Wilhelm II. aus dem Namen zu streichen. Am 5. April soll die notwendige Änderung der Universitätsgrundordnung beschlossen werden.

Die Umbenennung war 2018 von Studierenden angestoßen worden. Wilhelm II. ist umstritten, weil er unter anderem das Deutsche Reich in den Ersten Weltkrieg führte.

Edith Stein wirkte auch in Münster


Die katholische Ordensfrau Edith Stein, als Jüdin geboren, hier auf einem Gemälde in der Ludgerikirche in Münster. | Foto: Michael Bönte.

Edith Stein wurde 1891 als Tochter jüdischer Eltern geboren. 1922 ließ sie sich katholisch taufen. Von Februar 1932 bis Juli 1933 wirkte sie als Dozentin am „Deutschen Institut für wissenschaftliche Pädagogik“ in Münster. Sie lebte zu jener Zeit im Collegium Marianum in der Frauenstraße, damals ein Wohnheim für studierende Ordensfrauen. Später trat sie in den Kölner Karmel ein.

Im Advent 1933 schrieb Stein einen Brief an Papst Pius XI., in dem sie ihn auf die wachsende Verfolgung der Juden in Deutschland aufmerksam machte. Die Ordensfrau wurde zu einem Opfer der Nationalsozialisten und des Holocaust. 1942 starb Stein im Konzentrationslager Auschwitz. 1998 wurde sie von der katholischen Kirche heiliggesprochen.

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