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„Wir wollten einfach helfen.“ sagt Mahmood Al Salim vom Modelabel „7slim“ auf die Frage, wie seine Familie auf die Idee kam, für die Mitarbeitenden der Hertener Caritas Schutzkleidung zu nähen.
„Wir wollten einfach helfen.“ sagt Mahmood Al Salim vom Modelabel „7slim“ auf die Frage, wie seine Familie auf die Idee kam, für die Mitarbeitenden der Hertener Caritas Schutzkleidung zu nähen. Und er ergänzt: „Wir können das. Warum sollten wir es dann nicht tun?“
2013 kam er allein nach Herten, 2015 kam ein Teil seiner Familie aus Damaskus nach. Bis dahin hatten sie dort ein gutgehendes Geschäft mit selbstgefertigter Mode betrieben. Nun wird in dem kleinen Geschäft auf der Hertener Ewaldstraße Mode in Maßanfertigung hergestellt und Haute Couture für große Fashion-Shows designed.
Mode für Frauen jeden Typs
Die großen Shows sind in Zeiten von Corona abgesagt, das Geschäft muss geschlossen bleiben. Denn „7slim“ steht nach eigenen Worten „für Mode, die die individuelle Schönheit von Frauen jeder Figur, jeden Typs und jeden Alters unterstreicht“.
Die Brüder Al Salim möchten in Zeiten der Corona-Krise aber trotzdem aktiv sein – das Schneidern ist ihre große Leidenschaft. Über das Kulturfestival Constellationen hatten die Brüder vor ein paar Jahren Freia Lukat vom Caritas-Netzwerk und Sieglinde Graf, die die Familie seitdem begleitet, kennen gelernt.
Neue Schnittmuster für die Pflegekräfte
Da der Kontakt nie abgerissen ist, kam man nun ins Gespräch, dass Kittel, Schürzen und Masken für Mitarbeiter in der Pflege kaum erhältlich sind. Darüber entstand die Idee, Schutzkleidung zu fertigen. Innerhalb von wenigen Tagen fertigte Mahmood Al Salim zusammen mit seinen Brüdern Jwan Al Salim und Alan Al Salim Entwürfe, Schnittmuster und Modelle.
Die Stoffkittel aus festem Baumwollstoff wirken sehr hochwertig und können bei hohen Temperaturen gewaschen werden. Die Plastikschürzen können darüber getragen und anschließend direkt entsorgt werden. Die Folien sind nicht einfach zu verarbeiten, aber hier helfen den Brüdern die Erfahrungen aus der Haute Couture, in der sie schon sehr unterschiedliche Materialien verarbeitet haben – bis hin zur Schokolade.
Beispiel für eine gelungene Integration
Auch Masken für Mund und Nase stellen sie her und überbrücken damit die Lieferverzögerungen der klassischen Hersteller von Schutzkleidung. „Natürlich bieten die Masken für Mund und Nase keinen medizinischen Schutz, aber sie reduzieren den Tröpfchenflug,“ erläutert Freia Lukat vom Hertener Caritasverband. Sie ist beeindruckt, wie schnell „7slim“ das Projekt umsetzen kann und freut sich, dass sogar schon Anfragen aus Arztpraxen vorliegen.
Der Geschäftsführer des Caritasverbands Matthias Müller sagt über die Hilfe: „Das ist ein wunderbares Beispiel, wie Integration gelingen kann.“ Und ein weiteres komme hinzu, sagt Müller: „Wenn Schutzkleidung momentan so schwer zu bekommen ist, zeigen wir so unseren Mitarbeitern, dass wir da am Ball bleiben und uns ihr Schutz wichtig ist.“