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„Ich möchte mich für die Hilfe bedanken, die meine Familie und ich von euch bekommen habe“, sagte Idris Omar, als er Mitgliedern des Xantener Arbeitskreises Asyl mehr als 100 Stoff-Gesichts-Masken spendete. 2015 war er selber als Flüchtling aus Syrien gekommen.
„Ich möchte mich für die Hilfe bedanken, die meine Familie und ich von euch bekommen habe“, sagte Idris Omar, als er vor Ostern Mitgliedern des Xantener Arbeitskreises Asyl mehr als 100 Stoff-Gesichts-Masken spendete. Diese Masken, vielfach mit bunten Stoffen gestaltet, übergab er Felicitas Schuster-Instenberg und Barbara Kleinpaß vom Arbeitskreis Asyl. Die Schutzmasken sind für die in Xanten lebenden Flüchtlinge bestimmt.
Für die in der Unterkunft lebenden 250 Flüchtlinge sind Schutzmasken von besonderer Bedeutung. Nach Auskunft von Felicitas Schuster-Instenberg leben sie auf engen Raum und fürchten sich deshalb besonders, mit dem Corona-Virus infiziert zu werden. Der Arbeitskreis Asyl hat die Schutzmasken den Flüchtlingsberaterinnen der Diakonie und der Caritas zur weiteren Verwendung übergeben, die den Flüchtlingen nun die Handhabung erläutern werden.
2015 aus Syrien geflohen
Idris Omar und seine Familie waren früher selbst Flüchtlinge. Im Frühjahr 2015 flohen sie aus Syrien und wurden Xanten zugewiesen. Omar und seine zwei Kinder lebten damals in einem Mietshaus der Grafschafter-Siedlung an der Johannes-Janssen-Straße. Nach ihrer Anerkennung als Asylanten mussten sie nach Moers ziehen, wo sie eine bisher Bleibe fanden. Omar, von Beruf Schneider, konnte bald danach in Goch eine kleine Schneiderei übernehmen, deren Inhaber er bis heute ist. Für ihn und seine Familie wurde aus dem Trauma der Flucht letzten Endes doch eine Geschichte mit „happy end“. Wäre da nicht die große Sehnsucht, mit seiner Familie wieder nach Xanten zurückziehen zu können. „Doch die Mietsituation lässt das im Augenblick nicht zu“, meint Schuster-Instenberg.
Den Kontakt zu Omar hält die 64-jährige Rentnerin bis heute. Vor fünf Jahren hat sie beim Arbeitskreis Asyl als ehrenamtliche Sprachbegleiterin begonnen. Seit dieser Zeit begleitet sie die Familie Omar und steht ihr mit Rat und Tat zur Seite - gerade jetzt in Zeiten der Corona-Krise. Mit Omar hatte sie auch die Idee entwickelt, diese Masken für die Flüchtlinge zu nähen. Da er seine Schneiderei ja auch schließen müsse, könne er doch etwas Produktives tun. „Wäre das Projekt mit den Schutzmasken nicht etwas für dich?“, hatte sie ihn gefragt. Und Omar hatte sofort seine Unterstützung zugesagt. Er sei dankbar, etwas für die ihm und seiner Familie geleistete Hilfe zurückgeben zu können, hatte er Schuster-Instenberg geantwortet.
Viele spenden „wunderschönes Material“
Auch nach der Übergabe der Schutzmasken ist die Produktion noch in vollem Gang. Da die Bereitschaft der Bevölkerung, „wunderschönes Material zu spenden“, wie Schuster-Instenberg erläutert, sehr groß sei, könne man bald fast alle Flüchtlinge mit einer Maske ausstatten. Und ihr ist durchaus bewusst, dass jeder der Bewohner in der Flüchtlingsunterkunft eigentlich mehrere Schutzmasken benötigt. Die Produktion der Schutzmasken, die mittlerweile auch durch zahlreiche Ehrenamtler unterstützt wird, wird weiter gehen müssen. Weitere Informationen unter der Rufnummer: 02801/982746.
Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt in einer Stellungnahme ein generelles Tragen von Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) „in bestimmten Situationen im öffentlichen Raum als einen weiteren Baustein, um Risikogruppen zu schützen und den Infektionsdruck und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung zu reduzieren“, schreibt das RKI auf seiner Homepage. Diese Empfehlung beruhe auf einer Neubewertung aufgrund der zunehmenden Erkenntnis, dass ein hoher Anteil von Übertragungen unbemerkt erfolge, und zwar bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen.