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Eine internationale Initiative will Papst Franziskus gegen Attacken von katholischen Kritikern verteidigen. Die Gruppe „Pro Pope Francis“, in der Katholiken aus Kirche und öffentlichem Leben vertreten sind, wendet sich in einem Schreiben direkt an den Papst, das im Internet zugänglich ist.
„Mit diesem öffentlichen Brief bringen wir zum Ausdruck, dass wir für Ihre mutige und theologisch wohl begründete Amtsführung dankbar sind“, heißt es auf der Seite www.pro-pope-francis.com. Die Pastoralkultur von Franziskus stehe für einen Umgang mit den Menschen, bei dem nicht das Gesetz, sondern das Erbarmen das letzte Wort habe. „Sie träumen von einer ›Kirche als Mutter und Hirtin‹. Diesen Ihren Traum teilen wir“, so die Unterstützer.
Unterstützer aus dem Bistum Münster
Auch aus dem Bistum Münster gibt es Unterstützer der Initiative. Zu ihnen zählen unter anderem Pfarrer em. Norbert Arntz vom Institut für Theologie und Politik in Münster, die Sozialethikerin Marianne Heimbach-Steins von der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster, Norbert Mette aus Münster, emeritierter Professor für Katholische Theologie an der Technischen Universität Dortmund, und Kreisdechant Propst Jürgen Quante aus Recklinghausen.
Auf der Internetseite ist eine Liste der Unterzeichner des Briefes einsehbar. Darauf finden sich neben den Initiatoren, den Theologen Paul Zulehner (Wien) und Tomas Halik (Prag), die österreichischen Altbischöfe Paul Iby (Eisenstadt) und Helmut Krätzl (Wien), der Erzabt von Pannonhalma (Ungarn), Asztrik Varszegi, der Prager Weihbischof Vaclav Maly, der Altbischof von North-Aliwal (Südafrika), Fritz Lobinger, und Christian Weisner von „Wir sind Kirche“ Deutschland.
Reaktion auf Kritiker des Papstes
In dem Schreiben bitten sie den Papst, nicht von seinem Weg abzuweichen. Franziskus sei es in kurzer Zeit gelungen, die Pastoralkultur der Kirche zu reformieren. Die „verwundeten“ Menschen, aber auch die verwundete Natur gingen ihm zu Herzen.
Hintergrund der Initiative ist eine Ende September veröffentlichte förmliche „Zurechtweisung“ konservativer Kleriker und Theologen, die den Papst auffordern, sich von „Irrlehren“ zu distanzieren. Die Kritiker vertreten die Ansicht, Franziskus habe „auf direkte oder indirekte Weise“ häretische Standpunkte zu Ehe, Moral und Sakramentenlehre gefördert.