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Am 6. Januar feiern die Kirchen das Fest der Erscheinung des Herrn - mit dem alten griechischen Wort: „Epiphanie“.
Am 6. Januar feiert die katholische Kirche das Hochfest der Erscheinung des Herrn, bekannt als „Heilige Drei Könige“. Das Matthäus-Evangelium berichtet je nach Übersetzung von Weisen, Magiern oder Astrologen aus dem Osten, die – einer Sternenkonstellation folgend – über Jerusalem nach Bethlehem kamen, um den neugeborenen König Jesus zu suchen. Die Herkunft „aus dem Osten“, womöglich aus Persien, soll andeuten, dass Jesus auch für die „Heiden“ gekommen ist – also für jene, die nicht an ihn glauben.
Wohl wegen ihrer kostbaren Geschenke – Gold, Weihrauch und Myrrhe – machte der Volksglauben aus den Sterndeutern Könige verschiedener Erdteile und legte ihre Zahl in Anlehnung an die Zahl der Geschenke auf drei fest. Seit dem sechsten Jahrhundert werden ihre Namen mit Caspar, Melchior und Balthasar angegeben. In der Kunst wird zumeist Caspar als Myrrhe schenkender Afrikaner, Melchior als Goldschätze überreichender Europäer und Balthasar als asiatischer König gezeigt, der Weihrauch zur Krippe bringt.
Einer Legende zufolge wurden die Gebeine zunächst in Konstantinopel aufbewahrt. Später sollen sie nach Mailand gelangt sein. Der Kölner Erzbischof und Reichskanzler von Kaiser Barbarossa, Rainald von Dassel, überführte die Gebeine 1164 als Kriegsbeute nach Köln. Der Dreikönigsschrein im Kölner Dom – von Nikolaus von Verdun Anfang des 13. Jahrhunderts geschaffen – gehört zu den wichtigsten Goldschmiedearbeiten des Mittelalters.
Die orthodoxen Christen – etwa in Osteuropa, Griechenland und in orientalischen Ländern – feiern am 6. Januar ihr Weihnachtsfest.
Seit 1959 fördern das Kindermissionswerk und später auch der Bund der Deutschen Katholischen Jugend die Sternsingeraktion. Dabei sammeln Kinder Anfang Januar als Könige verkleidet Spenden für ihre notleidenden Altersgenossen in der Einen Welt. Das Sternsingen gehört seit 2015 zum deutschen immateriellen Kulturerbe der Unesco.
Die Sternsinger schreiben oder kleben auf Haustüren den mit der jeweiligen Jahreszahl verbundenen Segenswunsch „C + M + B“. Die Abkürzung steht für „Christus mansionem benedicat“ (Christus segne dieses Haus). Die Buchstaben werden auch oft als Initialen der Könige Caspar, Melchior und Balthasar gelesen, allerdings ist die Segensbitte die eigentliche Bedeutung.
Die Heiligen Drei Könige werden als Schutzpatrone der Reisenden, Pilger, Kaufleute, Gastwirte und Kürschner verehrt. Das Dreikönigsfest ist in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag.