Überfälle in Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik

Weihbischof Zekorn prangert Gewalt gegen Christen an

Nach Gewalttaten in Nigeria und der Zentralafrikanischen Republik hat Weihbischof Stefan Zekorn aus Münster den Christen in Afrika die Solidarität der Katholiken im Bistum Münster zugesprochen.

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Angesichts jüngster Gewalttaten hat Weihbischof Stefan Zekorn aus Münster den Christen in Afrika die Solidarität der Katholiken im Bistum Münster zugesprochen. „Unsere Schwestern und Brüder in Afrika sollen wissen, dass wir mit ihnen im Gebet verbunden sind“, sagte Zekorn am Donnerstag nach Angaben der Bischöflichen Pressestelle.

Zuletzt waren Kirchen in einem Dorf im Süden Nigerias und in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik überfallen worden. Nach unterschiedlichen Quellen kamen in beiden Fällen mindestens ein Dutzend Menschen ums Leben.

„Wir müssen die Grausamkeiten anklagen“, unterstrich Zekorn. Zugleich wollten sich die Katholiken „mit all unseren Kräften weiter dafür einsetzen, dass Terror, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit nicht das letzte Wort haben – weder bei uns noch in Afrika oder den anderen Kontinenten unserer Welt“. Zekorn ist Beauftragter für Weltkirche im Bistum Münster.

 

Überfall in Nigeria

 

In der vergangenen Woche hatten Bewaffnete im Dorf Aya-Mbalom in Nigerias eine katholische Kirche überfallen und mindestens 19 Menschen getötet. Bei den Angreifern handelte es sich Zeugenaussagen zufolge um Angehörige des muslimischen Hirtenvolks der Fulani. Sie wandern mit ihren Herden wegen der Trockenheit in Nordnigeria nach Süden. Dabei kommt es immer wieder zu Konflikten mit der vorwiegend christlichen bäuerlichen Bevölkerung. Religiöse Gegensätze spielen dabei nach Ansicht von Experten allerdings eine untergeordnete Rolle.

Nach der Bluttat forderten die katholischen Bischöfe Nigerias Staatspräsident Muhammadu Buhari zum Rücktritt auf. Sie werfen der Regierung und den Sicherheitsbehörden Versagen vor: „Da der Präsident die Sicherheit nicht garantieren kann, hat er das Vertrauen der Bürger verloren.“ Papst Franziskus rief bei seinem Mittagsgebet am Sonntag zu Eintracht und Frieden in Nigeria auf.

 

Anschläge in der Zentralafrikanischen Republik

 

In der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui kam es am Dienstag zu Anschlägen auf eine katholische Kirche, eine Moschee und mehrere Krankenhäuser. Wie viele Menschen bei den Angriffen getötet und verletzt wurden, sei unklar, meldete der Informationsdienst Vatican News unter Berufung auf örtliche Quellen. An einer Stelle ist von zwölf Toten in der Kirche zu lesen, an einer anderen von mindestens 16 Toten insgesamt.

Laut Vatican News warfen die Täter Handgranaten in die Kirche „Notre Dame di Fatima“, als dort eine Messe stattfand. Die Kirche war bereits im Mai 2014 Ziel eines Anschlags muslimischer Rebellen geworden. Damals starben rund 15 Gottesdienstbesucher. Christen übten daraufhin Vergeltung an einer Moschee.

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