Nachfolger von Franz-Peter Tebartz-van Elst im Amt

Weihe in Limburg: Bischof Bätzing hofft auf Versöhnung

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Nachfolger eines Bischofs, der im Zug eines Skandals um Baukosten zurücktreten musste – es gibt einfachere Aufgaben als die des neuen Bischofs von Limburg. Georg Bätzing hat das Amt am Sonntag übernommen.

Das Bistum Limburg hat wieder einen Bischof. Zweieinhalb Jahre nach dem Rücktritt von Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde der bisherige Trierer Generalvikar Georg Bätzing (55) am Sonntag (18.09.2016) im Limburger Dom zum Bischof geweiht und ins Amt eingeführt.

Papst Franziskus hatte ihn am 1. Juli zum 13. Bischof von Limburg ernannt. Bätzings Vorgänger Tebartz-van Elst war am 26. März 2014 im Zug der Finanzaffäre um den 31 Millionen Euro teuren Neubau des Bischofshauses zurückgetreten.

 

Erinnerung an Verwundungen

 

In der ersten Ansprache nach der Amtseinführung nannte Bätzing das Bistum liebenswert und glaubensstark. Er erinnerte zugleich daran, dass Menschen im Bistum und weit darüber hinaus in der Amtszeit von Tebartz-van Elst im Vertrauen zum Bischofsamt und zur Kirche verwundet worden seien. Bätzing bekundete die Hoffnung, dass Versöhnung wachsen könne zwischen den Menschen im Bistum und ihrem früheren Bischof.

Geweiht wurde Bätzing vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki, zu dessen Kirchenprovinz das Bistum Limburg gehört. In der Predigt sagte Woelki unter Hinweis auf Bätzings bischöflichen Wahlspruch „Congrega in unum“ (Führe zusammen), es sei Aufgabe eines Bischofs, Begabungen zu erkennen, Entwicklungen zu begleiten und Einheit in Vielfalt zuzulassen.

 

Münsters Bischof Felix Genn zu Gast

 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sagte, es brauche Bischöfe, die Menschen an einen Tisch holten, sie integrierten und nicht ausgrenzten. Auch Marx ging auf Bätzings Wahlspruch ein: „Für dich ist er Leitwort. Gerade im Bistum Limburg ist er mit Blick auf die Vergangenheit auch Verpflichtung.“

An der Weihe und Amtseinführung nahmen rund 2.000 Menschen teil: 40 Bischöfe aus dem In- und Ausland, darunter Felix Genn aus Münster, hochrangige Vertreter der Ökumene, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und ihr hessischer Amtskollege Volker Bouffier (CDU). Bouffier äußerte in einem schriftlichen Grußwort, nun könne der Weg für einen Neuanfang im Bistum beschritten werden. Es gelte, Glaubwürdigkeit und Vertrauen wieder zu stärken. Dreyer schrieb, Bätzing sei ein Geistlicher mit Herz und Verstand. Er werde sein Amt mit Demut und Würde ausfüllen.

 

Tebartz-van Elst nahm nicht teil

 

Der Botschafter des Papstes in Deutschland, Nuntius Erzbischof Nikola Eterovic, der die Ernennungsurkunde überbrachte, dankte dem Übergangsverwalter für das Bistum, Weihbischof Manfred Grothe, für seinen „hoch geschätzten“ Dienst. Tebartz-van Elst nahm nicht an den Feiern teil. Er habe das so „für sich“ entschieden, hieß es beim Bistum. Seit März vergangenen Jahres ist Tebartz-van Elst im Vatikan tätig.

Bätzings Amtseinführung fiel mit dem Kreuzfest des Bistums Limburg zusammen, dem jährlichen Bistumsfest. Das 1827 gegründete Bistum Limburg zählt rund 635.000 Katholiken. Es erstreckt sich größtenteils auf Hessen, zu einem kleinen Teil auf Rheinland-Pfalz.

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