Reise der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz

Wie sich Kirche verändern kann: Neun Bischöfe in Niederlanden unterwegs

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Neun deutsche Bischöfe haben eine Reise in die benachbarten Niederlande unternommen – und erlebten, wie sich eine fortschreitende Säkularisierung auf die Gesellschaft auswirken kann.

Die Niederlande können nach Worten des Mainzer katholischen Bischofs Peter Kohlgraf eine Ahnung davon geben, was in einer weltlicher werdenden Gesellschaft auch auf Deutschland zukommt. Kohlgraf ist Vorsitzender der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, die am Freitag eine Reise in die Niederlande beendet hat.

„Ziel unserer Reise war zu sehen, zu hören und zu lernen, welche Erfahrungen die Niederländer mit kirchlichen Transformationsprozessen in einer säkularen Gesellschaft machen. Die Niederlande geben uns vielleicht eine Ahnung, was auch auf die Kirche in Deutschland zukommen wird“, so Kohlgraf.

Wichtiges Thema: Synodalität

„Wir haben eine große Vielfalt unterschiedlicher Weisen gesehen, wie die christlichen Gemeinschaften auf eine nachchristliche Gesellschaft reagieren, wie sie in ihr leben und sich zu ihr positionieren. Und es gibt viele Punkte, besonders zum Thema Synodalität, die mich zum Nachdenken angeregt haben“, betonte der Bischof.

Ihm sei zugleich bewusst geworden, wo wegen der unterschiedlichen Geschichten und kulturellen Hintergründe Grenzen der Vergleichbarkeit lägen. Die Erfahrungen aus der Reise sollen den Angaben zufolge in die Arbeit der Pastoralkommission einfließen.

Jan Loffeld zur Säkularisierung

An der Reise, die am Montag gestartet war, nahmen demnach neun Bischöfe sowie elf Beraterinnen und Berater teil. Die Kommission befasst sich mit Seelsorge, Verkündigung und Gemeindeentwicklung.

„Die Säkularisierung ist in den Niederlanden noch weiter fortgeschritten als in Deutschland“, so der Utrechter Pastoraltheologe Jan Loffeld, der auch Berater der Pastoralkommission ist. „Dies schlägt sich aber auch in der Mentalität und Kultur der Niederländer nieder. Daneben sind aber auch immer wieder Spuren des Religiösen und Aufbrüche des Glaubens zu entdecken – und oft dort, wo man es nicht erwartet.“

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