Anzeige
Auf dem Gelände der Alexianer in Münster-Amelsbüren wurde das ehemalige Kloster der Ordensgemeinschaft zum Hotel umgebaut. Mit viel Sensibilität und Respekt.
Kloster bleibt Kloster – auch, wenn die letzten Ordensmänner längst ausgezogen sind und kein Konvent die Räume mehr nutzt. Das gilt auch für das ehemalige Kloster der Alexianer in Münster-Amelsbüren.
Am 1. Mai wird dort ein Hotel eingeweiht, dessen Angebot das 300 Meter entfernt liegende Hotel „Am Wasserturm“ auf dem Gelände der Alexianer Wohn- und Werkstatten ergänzt. „Kloster-Quartier“ heißen die Räume für 35 Gäste – bis vor zwei Jahren waren es Klosterzellen.
„Vergangenheit soll sichtbar bleiben“
„Die Vergangenheit sollte sichtbar bleiben“, sagt Bernd Kerkhoff zur Idee des Umbaus. „Wir wollten nicht in die grundliegende Struktur des Gebäudes eingreifen.“ Was in den Augen des Hoteldirektors auch nicht notwendig war, da das Kloster erst 1996 gebaut wurde, also durchaus noch die Substanz für einen behutsamen Umbau hatte.
Sämtliche Innen- und Außenwände blieben erhalten. Lediglich Innenausbau, Beleuchtung und Ausstattung der Räume wurden angepasst. „Wir sind bei den Veränderungen an der Oberfläche geblieben.“
Geist des Ordens lebt weiter
Damit ist auch der Geist der Ordensgemeinschaft, die 130 Jahre vor Ort und 26 Jahre davon in dem Gebäude lebte, geblieben. „Auch den wollten wir nicht verändern“, sagt Kerkhoff.
Er meint die christliche Ausstrahlung, mit der die Alexianer über Jahrzehnte die Angebote in der Pflege, Betreuung und Beschäftigung von älteren, kranken und Menschen und Menschen mit Behinderung aufgebaut haben. Das neue Hotel ist auch eine Wertschätzung dafür: „Es soll sichtbar bleiben, was hier passiert ist.“
Kapelle erhalten – und viele Details
Das tut es an vielen Stellen. Allein der vollständige Erhalt der Kapelle trägt dieses Gefühl. Aber auch viele anderen Details, die an das klösterliche Leben erinnern: Etwa der große Türbalken mit Segensspruch, der in den neuen Eingangsbereich integriert wurde. „Ein Alexianerbruder hatte ihn vom elterlichen Hof mitgebracht.“
Oder die Standuhr auf dem Flur. „Mit einer Widmung vom hochwürdigsten Clemens Wrocklage aus dem Jahr 1922.“ Oder die Sammlung der Kreuze, die gesammelt an roten Wänden aufgehangen wurden. „Sie stammen aus den Zimmern der Ordensgemeinschaft.“ Kirchenbänke im ehemaligen Kreuzgang, Heiligen-Statuen in den Fluren, Gemälde mit biblischen Motiven an den Zimmerwänden – all das lässt nicht vergessen, was dieses Gebäude erlebt hat.
Ruhe und Entschleunigung
„Das Haus strahlt damit eine Sehnsucht nach Ruhe und Entschleunigung aus“, sagt Kerkhoff. Eine Atmosphäre, die es auch aus der Umgebung aufnimmt. Aus dem großen ehemaligen Klostergarten, aus der Natur rundherum und aus dem Leben auf dem Alexianer-Campus.
Damit ergänzt das „Kloster-Quartier“ das bestehende Hotel „Am Wasserturm“ noch einmal um eine besondere Ausstrahlung. „Familien und Gruppen, die ihren Aufenthalt für sich gestalten wollen und trotzdem den Service des Hotels genießen möchten, sind hier sicher gut aufgehoben.“
Auch die spirituelle Ausstrahlung des ehemaligen Klosters mit Kapelle dürfte besonderen Reiz auf Gäste ausüben. „Rückzug, Stille, lebendige Vergangenheit und Gegenwart“, fast Kerkhoff den Charakter zusammen. Es ist etwas Neues entstanden, das das Alte nicht verdrängt hat.
Eröffnung am 1. Mai
Am 1. Mai wird ab 13 Uhr auf dem Alexianer-Campus die Eröffnung des „Kloster-Quartiers“ gefeiert. Eingeladen sind alle, die sich ein Bild von dem neuen Angebot machen wollen. Ein buntes Programm für Bewohner, Mitarbeiter, Nachbarn, Angehörige und Gäste ist vorbereitet.