Neuer kirchlicher Bankenriese entsteht

Bank für Kirche und Caritas und Pax-Bank planen Fusion

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In Nordrhein-Westfalen entsteht ein neuer Riese unter den Kirchenbanken. Die Bank für Kirche und Caritas (BKC), Paderborn, und die Pax-Bank, Köln, wollen fusionieren.

Dies erklärten beide Banken in einer gemeinsamen Pressemitteilung am Dienstagmorgen. Die Aufsichtsräte von Pax-Bank und BKC haben laut Mitteilung Ende Januar 2024 beschlossen, „die Fusion beider Banken anzustreben“.

Mit der Fusion entstehe eine Kirchenbank mit einer Bilanzsumme von rund neun Milliarden Euro und einem Kundenvolumen von rund 18 Milliarden Euro. Der neue Name soll lauten: „Pax-Bank für Kirche und Caritas eG“, heißt es weiter.

Kirchliche Banken wollen Arbeitsplätze sichern

Die Fusion begründen die Vorstände der Finanzinstitute wie folgt: „Die Pax-Bank und die Bank für Kirche und Caritas sind ideale Partner, die sich sehr gut ergänzen“, so Richard Böger, Vorstandsvorsitzender der Bank für Kirche und Caritas. „Gemeinsam können wir unseren Service und unsere Angebote für unsere Mitglieder und Kunden noch zielgenauer und innovativer gestalten und unseren Mitarbeitenden interessante, zukunftsfähige Arbeitsplätze anbieten“, erklärt Klaus Schraudner, Vorstandsvorsitzender der Pax-Bank.

Prälat Karl Jüsten, Aufsichtsratsvorsitzender der Pax-Bank und Leiter des Katholischen Büros in Berlin, sagt: „Alle Entscheidungen der neuen Bank werden sich weiterhin an der christlichen Wertebasis und der ethisch-nachhaltigen Prägung des Bankgeschäfts orientieren.“ Die neue werde sich auch um neue Kunden im Bereich von Kirche und Caritas bemühen, heißt es in der Mitteilung. Im Herbst 2024 sollen außerordentliche Generalversammlungen die Fusion zum 1. Januar 2025 beschließen. Juristisch und technisch soll laut Mitteilung die Fusion Mitte 2025 vollzogen werden.

DKM beendete Fusionsgespräche mit BKC

Erst im September 2021 erklärten BKC und die Kirchenbank Darlehnskasse Münster (DKM) ihre Bereitschaft zu einer Fusion. Im November 2022 kam dann die Nachricht, dass die Fusionsgespräche ohne Ergebnis beendet worden sind. Dazu hätten „völlig veränderte Marktbedingungen“ geführt, hieß es. Gegenüber Kirche+Leben erklärte jetzt ein DKM-Sprecher, dass „mit der BKC, wie auch mit anderen Banken, konkrete Kooperationen vereinbart“ worden seien. Fusionsbemühungen mit einer anderen Bank gebe es seitens der DKM jedoch aktuell nicht, so der Sprecher.

Die Banken im Überblick
Die Bank für Kirche und Caritas wurde 1972 im Erzbistum Paderborn als Selbsthilfeeinrichtung für Kirchengemeinden, kirchlich-karitative Einrichtungen sowie deren Mitarbeitenden gegründet. Die Pax-Bank wurde 1917 in Köln gegründet und ist derzeit bundesweit an sieben Standorten vertreten. Zu ihren Kunden zählen kirchliche, gemeinnützige und soziale Institutionen sowie Privatpersonen. Der fusionierten Bank gehören 3.074 Mitglieder an, wie es hieß. Die Zahl der Mitarbeitenden beläuft sich auf rund 300. (KNA)

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