Marx: Staat soll Ehe von Frau und Mann weiterhin schützen

Bischöfe lehnen „Ehe für alle“ ab – Kritik am Schnellverfahren

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, kritisiert die geplante Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare. Er forderte den Staat auf, die Ehe von Frau und Mann weiterhin zu schützen und zu fördern.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, kritisiert die geplante Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare. „Die Deutsche Bischofskonferenz betont, dass die Ehe – nicht nur aus christlicher Überzeugung – die Lebens- und Liebesgemeinschaft von Frau und Mann als prinzipiell lebenslange Verbindung mit der grundsätzlichen Offenheit für die Weitergabe von Leben ist“, erklärte Marx am Mittwoch.

Der Staat müsse aus Sicht der Bischöfe die Ehe in dieser Form weiterhin schützen und fördern: „Wir bedauern, wenn dieser Ehebegriff aufgelöst werden soll und damit die christliche Auffassung von Ehe und das staatliche Konzept weiter auseinandergehen.“ Der Kardinal nannte es auch wegen der vielfach geäußerten „erheblichen verfassungsrechtlichen Bedenken völlig unangemessen, eine solche gesellschaftspolitische Grundentscheidung in diesem überstürzten Verfahren zu fällen“.

Der Bundestag entscheidet am Freitag über die Gesetzvorlage zur Öffnung der Ehe. Marx betonte, der Einsatz der Kirche für die hervorgehobene Rechtsstellung der Ehe bedeute keine Diskriminierung homosexuell veranlagter Frauen und Männer.

 

Bode: Verschiedene Lebensformen verschieden benennen

 

Auch der Vorsitzende der Pastoralkommission der Bischöfe, Bischof Franz-Josef Bode aus Osnabrück, hält eine völlige begriffliche Gleichstellung homosexueller Partnerschaften mit der Ehe für „unangemessen“. Verschiedene Lebensformen sollten verschieden benannt werden, sagte er.

Zugleich kritisierte Bode die Bundestags-Entscheidung als zu kurzfristig und überstürzt: „Ich hätte mir eine intensivere und breitere Auseinandersetzung im Bundestag und in der Gesellschaft gewünscht.“ Immerhin werde nun der Begriff der Ehe, der verfassungsrechtlich besonderen Schutz genieße, neu definiert.

Bode sagte, er halte eine „möglichst weitgehende rechtliche Angleichung“ für sinnvoll. Auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften würden Werte gelebt, die von hoher Bedeutung seien – etwa Liebe, gegenseitige Fürsorge und Unterstützung.

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