Emmericher Bürgermeister wollte kirchlichen Segen

Münsters Bischof untersagt Segnung für homosexuelles Paar

Einen kirchlichen Segen für den Emmericher Bürgermeister Peter Hinze (SPD) und seinen Lebensgefährten hat Münsters Bischof Felix Genn verboten. „Es geht dem Bistum nicht darum, eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft herabzuwürdigen“, sagte ein Sprecher.

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Einen kirchlichen Segen für den Emmericher Bürgermeister Peter Hinze (SPD) und seinen Lebensgefährten hat Münsters Bischof Felix Genn verboten. Er habe dem Weseler Pfarrer Stefan Sühling untersagt, den beiden Männern am Samstag im Rahmen eines Wortgottesdienstes in der katholischen Kirche im Stadtteil Bislich einen „Segen für Liebende“ zu spenden, bestätigte Bistumssprecher Stephan Kronenburg am Mittwoch einen Bericht der „Neuen Ruhr Zeitung/Neuen Rhein Zeitung“ (NRZ).

„Es geht dem Bistum nicht darum, eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft herabzuwürdigen“, sagte Kronenburg. Durch Medienberichte sei aber der Eindruck entstanden, dass in der Kirche eine homosexuelle Hochzeit gefeiert werde. In Münster habe es diverse kritische Anrufe gegeben. Das Bistum wolle betonen, dass es einen Unterschied zwischen dem Sakrament der Ehe und einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gebe.

 

Menschen zweiter Klasse?

 

Hinze und sein Partner wollen am Samstag ihre Verpartnerung feiern und diese später in eine ab 1. Oktober möglichen „Ehe für alle“ umschreiben lassen. Der Bürgermeister bekundete in der NRZ Unmut über die Entscheidung des Bischofs. „Man kann nicht schärfer den Eindruck bekommen, dass wir Menschen zweiter Klasse sind“, sagte er der Zeitung. „Es werden Hunde, Katzen und Motorräder gesegnet, aber wir sind es nicht wert?“

Die katholischen Bischöfe lehnen Trauungen und Segnungen gleichgeschlechtlicher Lebenspartner ab. Das oberste Laien-Gremium, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), plädiert für die Segnung homosexueller Paare.