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Der Rat der Emmericher Seelsorgeeinheit bedauert die Entscheidung des Bischofs, die Segnung eines homosexuellen Paares zu verbieten. Es habe sich nicht um eine Vermählung, sondern nur um einen Segen gehandelt.
Der Rat der Seelsorgeeinheit in Emmerich hat die Entscheidung von Bischof Felix Genn, die Segnung eines homosexuellen Paares nicht zu gestatten, mit Bedauern zur Kenntnis genommen. Der Bischof habe seine Entscheidung an den Pressemitteilungen festgemacht, die irrtümlich den Anschein erweckt hätten, es würde die Vermählung eines homosexuellen Paares in einer Kirche gefeiert, schreibt das Gremium in einer Erklärung.
„Dieser Verwechslungsgefahr wollte er mit dem Verbot vorbeugen und klarstellen, dass es aus kirchlicher Sicht einen Unterschied zwischen einer Vermählung und der Segnung einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gebe“, heißt es in dem Text.
„Als Christen fühlen wir uns nicht ernst genommen“
Anders als der Bischof sieht das Laiengremium in Emmerich keine Verwechslungsgefahr zwischen einer Vermählung und der angestrebten Segnung. „Zwei Menschen haben sich versprochen, füreinander da zu sein und Verantwortung zu übernehmen. Für dieses Versprechen haben sie einen Segen erbeten“, formuliert es Gabriele Debiel für den Rat. Man könne also sagen, der Segen bedeute, jemandem etwas Gutes zu wünschen.
„Schade, dass Bischof Genn seinen Schäfchen im Bistum so wenig zutraut, dass sie erkennen können, dass ein ›Segen für Liebende‹ nicht mehr, aber auch nicht weniger als einen guten Wunsch darstellt. Als Christen fühlen wir uns nicht ernst genommen“, stellt der Rat der Seelsorgeeinheit fest.
„Homosexuelle gehören zur Gesellschaft“
Angesichts der Tatsache, dass heute Autos, Tiere und Gebäude gesegnet würden, „erscheint es uns unbarmherzig und falsch, Menschen, die einen Segen erbitten, diesen zu verweigern“. Jeder Mensch sei von Gott geliebt, heißt es weiter in der Stellungnahme. „Dürfen wir nicht davon ausgehen, dass Gott also jedem Menschen Gutes will?“
Weiter heißt es: „Unsere Gesellschaft unterliegt einer stetigen Veränderung. Zum Glück sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften fester Bestandteil unserer Gesellschaftsordnung.“