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Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht in Einzelfällen Spielraum bei der Segnung homosexueller Paare. Neue Lebensumstände und neue Erkenntnisse stellten die Kirche vor Herausforderungen, sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstag im „Interview der Woche“ des Bayerischen Rundfunks (B5 aktuell).
Priester müssten die Situation der einzelnen Menschen ernst nehmen und sie seelsorgerisch begleiten. „Da muss man auch ermutigen dazu, dass die Priester und Seelsorger den Menschen in den konkreten Situationen auch einen Zuspruch geben.“
Kein generelles Ja
Ein generelles „Ja“ zur Segnung homosexueller Paare sieht Marx allerdings nicht. „Es gibt Dinge, die lassen sich nicht regeln“, sagte er. Nur weil es keine Regelung gebe, heiße das nicht, dass in den Fällen seelsorgerlich nichts geschehe, sagte der Kardinal. Das müsse man dem jeweiligen Seelsorger überlassen.
Der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode hatte zuletzt eine Diskussion innerhalb der katholischen Kirche darüber gefordert, ob Pfarrer künftig gleichgeschlechtliche Paare segnen sollten.