Internationaler Soldatengottesdienst in Münster

Bischof Genn: Soldaten-Sein ist Dienst, nicht Machtausübung

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Der Balanceakt, den Soldatinnen und Soldaten bei ihrem Dienst bewältigen müssen, und wie die Militärseelsorge sie dabei unterstützen kann: Darüber hat Felix Genn, Bischof von Münster, im Paulusdom gepredigt.

Bischof Felix Genn hat im Dom in Münster den jährlichen Internationalen Soldatengottesdienst mit rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gefeiert. Eingeladen hatte dazu die Katholische Militärseelsorge die im Bistum Münster und in der näheren Umgebung stationierten Soldatinnen und Soldaten, Polizistinnen und Polizisten sowie die zivilen Mitarbeiter in den Streitkräften. Der Einladung folgten britische, niederländische, französische, norwegische, amerikanische, italienische, spanische, griechische und deutsche Teilnehmende aller Ränge und Dienstgrade, wie die Bischöfliche Pressestelle berichtet. 

Sie kamen aus dem Einzugsbereich der Militärpfarrämter Ahlen, Augustdorf, Münster und Wesel, konkret von den Standorten Eibergen (Niederlande), Gronau-Epe, Höxter, Kalkar, Ochtrup, Rheine, Selm-Bork, Sendenhorst, Straelen, Uedem, Unna, Warendorf und Wulfen. Mit dem Bischof, den Militärgeistlichen und Vertretern der Stadt Münster beteten sie um Gerechtigkeit und Frieden in aller Welt.

Soldatengottesdienst mehrsprachig gestaltet

Der vielfältigen Herkunft der Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend, war der Gottesdienst teilweise mehrsprachig gestaltet. In seiner Predigt ging Bischof Genn unter Bezug auf das Tagesevangelium auf die wichtige Einheit von Reden und Handeln ein, die Heuchelei vorbeuge. Er betonte außerdem, dass die Anwesenden ihr „Soldaten-Sein als Dienst verstehen, nicht als Machtausübung.“ Als Diener der Sicherheit und Freiheit dienten Soldaten der Festigung des Friedens.

Der Bischof stellte den Konflikt dar, der aus dem Widerspruch zwischen den Erfordernissen dieses Dienstes und der christlichen Position der Gewaltlosigkeit entsteht. „Es gilt, diese Spannung auszuhalten und sorgfältig abzuwägen, wo es nötig ist, sich einem Unterdrücker in den Weg zu stellen, und wo wir bewusst auf Gewalt verzichten sollen“, sagte Genn. Für die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes sorgte das Luftwaffenmusikcorps Münster. 

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